In den letzten Jahren haben Achtsamkeitspraktiken einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung von Resilienz, den Abbau von Stress und die Förderung von emotionalen und sozialen Kompetenzen in verschiedenen Lebensbereichen gezeigt. Die Ursprünge dieser Praktiken sind meist in den kontemplativen Traditionen des Buddhismus verwurzelt. In unserem Projekt sollen die wechselseitigen Transferprozesse zwischen Traditionen und Kulturen untersucht werden. Wir widmen uns dabei nicht nur Textquellen alter Traditionen, sondern auch subjektiven, transformativen Erfahrungsberichten von Praktizierenden.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Das Bild zeigt den Banner der Khyentse Zentrums für kontemplative Traditionen, welcher sich aus Bildern der fünf buddhistischen Elemente Leere, Feuer, Wasser, Erde und Luft zusammensetzt.
Khyentse Zentrum für kontemplative Traditionen

Eine Brücke zwischen Forschung und lebendigen Traditionen

Einleitung

Das Khyentse Zentrum für kontemplative Traditionen widmet sich der Erforschung der reichen kontemplativen Traditionen Indiens, Tibets, Chinas, Japans und anderer Länder und versucht insbesondere die dynamischen Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in ein neues Licht zu stellen. Die Erforschung dieser Traditionen beschränkt sich nicht auf textliche Quellen, sondern betrifft auch Dimensionen subjektiver Erfahrung. Wir bemühen uns deshalb, auch die praktischen Aspekte kontemplativer Traditionen zu erforschen und zu verstehen.

Achtsamskeitspraktiken („Mindfulness“) haben in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Einfluss auf die Entwicklung von Resilienz, die Stressreduktion sowie die Ausbildung emotionaler und sozialer Kompetenzen in verschiedenen Lebensbereichen ausgeübt. Diese Bewegung wurde maßgeblich von einer sich wandelnden Psychologie und einer neu ausgerichteten Unternehmenskultur vorangetrieben. Es sind beachtenswerte Entwicklungen zu beobachten, wie die Integration von Mitgefühl in Unternehmenskulturen.

Bei genauerer Betrachtung der Inhalte stößt man schnell auf ihren buddhistischen Ursprung. In diesem Zusammenhang haben Prozesse der Säkularisierung von Achtsamkeit deren Integration in Gesundheitssysteme erleichtert. Es scheint jedoch, dass dieser Prozess der Extraktion von Ideen und Techniken aus ihren spirituellen Wurzeln sich bisher größtenteils nur auf einige wenige Praktiken aus des Theravada-, Zen- und des tibetischen Buddhismus beschränkt hat. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob bereits alle potenziell transformativen Ideen und Techniken ans Licht gebracht wurden, oder ob es noch unerschlossene Quellen gibt, die darauf warten, diese nun weithin akzeptierten säkularen Ansätze zu bereichern und den Wissenschaftlern eine umfänglicheres Verständnis kontemplativer Traditionen zu ermöglichen.

Dieses Projekt begibt sich auf eine spannende Reise durch die textuellen Quellen und die subjektive Erfahrung von Praktizierenden, um Antworten auf diese Frage zu finden. Dabei liegt der Fokus darauf, bisher unerforschte Gebiete kontemplativer Praktiken zu erkunden und neue Blicke auf die jahrhundertealte Suche nach persönlicher Transformation zu werfen.

Unsere Ziele

Brücken bauen: Wir wollen Verbindungen herstellen und die Zusammenarbeit zwischen der akademischen Welt und kontemplativen Traditionen sowie deren heutigen Ausprägungen fördern.

Lebendige Traditionen erforschen: Unsere Plattform bietet Forschern die Möglichkeit zu erkunden, wie sich lebendige Traditionen auf alte und zeitgenössische Textüberlieferungen stützen.

Verstehen von transformativen Aspekten: Wir untersuchen die Ergebnisse kontemplativer Traditionen und konzentrieren uns dabei auf die transformativen Aspekte, die zum menschlichen Wachstum beitragen, wie Achtsamkeit und Mitgefühl.

Enthüllung von Heilungsprozessen: Durch die Brille der buddhistischen Psychologie beleuchten wir die Heilungsprozesse, die sich aus kontemplativen Praktiken ergeben.

Forschungsschwerpunkte

Achtsamkeit: Wir erforschen die Praxis der Achtsamkeit und ihre Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden und ihren Einfluss auf die Gesellschaft.

Mitgefühl: Verständnis der Kultivierung von Mitgefühl und seiner Rolle bei der Förderung von Empathie, Freundlichkeit und sozialem Engagement.

Textliche und mündliche Überlieferungen: Erforschung des Zusammenspiels zwischen alten Schriften und lebendigen mündlichen Überlieferungen, Aufdeckung der Nuancen von Überlieferungsprozessen.

Kontemplative Praktiken: Erforschung verschiedener kontemplativer Praktiken und ihrer Auswirkungen auf das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden.

Heilung und Wohlbefinden: Untersuchung des therapeutischen Potenzials kontemplativer Praktiken.

Kollaborative Initiativen

Akademischer Austausch: Das Zentrum möchte als lebendige Plattform dienen, die Wissenschaftler, Studenten und die breitere Öffentlichkeit in die Erforschung der reichen kontemplativen Traditionen Indiens, Tibets, Chinas und darüber hinaus einbezieht.

Konferenzen und Workshops: Organisation von akademischen Konferenzen und Workshops zur Förderung des Dialogs und des Wissensaustauschs zwischen den Disziplinen.

Veröffentlichungen: Veröffentlichung von Forschungsarbeiten, Büchern und Zeitschriften zur Verbreitung von Ergebnissen und zur Förderung der weiteren Erforschung kontemplativer Traditionen.

Mitmachen!

Wir laden Wissenschaftler, Studierende, Praktizierende und alle, die sich für kontemplative Traditionen interessieren, ein, bei uns mitzumachen. Gemeinsam können wir unser Verständnis für diese Traditionen vertiefen, ihr transformatives Potenzial erforschen und zu nachhaltigem Wohlbefinden des Einzelnen und der Gesellschaft beitragen. Besuchen Sie unsere Website, folgen Sie uns in den sozialen Medien und werden Sie ein Teil des Khyentse Center for Contemplative Traditions.