Kulturerbe Tanz in Ostdeutschland. Einladung zur Podiumsdiskussion am 26.2.2023
Die Praxis des modernen Tanzes, vor kurzem in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen, hat gerade in Ostdeutschland eine lange Tradition. Insbesondere Sachsen kann auf eine reiche Geschichte des modernen Ausdruckstanzes zurückblicken und hat auch heute eine vielfältige und lebendige Tanzszene. Wie sollte diese Tanzgeschichte angemessen archiviert werden? Wie kann die Auseinandersetzung mit diesem bedeutenden Kulturerbe gefördert werden? Welche Bedeutung hat dieses Kulturerbe für die heutige Tanzpraxis, für die Forschung und die künstlerische Ausbildung? Diesen Fragen widmet sich das öffentliche Gespräch mit Vertretern aus Tanzpraxis, Wissenschaft und Kulturförderung. Die Finissage der Ausstellung „Einladung zum Tanz“ der Universitätsbibliothek Leipzig ermöglicht einen Blick in einen Teil der ostdeutschen Tanzgeschichte und bietet zudem eine schöne Gelegenheit, einen Eindruck von den Schätzen des Tanzarchivs zu gewinnen.
Diese Veranstaltung ist öffentlich, Sie sind herzlich eingeladen! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Weitere Informationen unter:
https://www.sadk.de/programm/kulturerbe-tanz-in-ostdeutschland
sowie auf der Seite der
Universitätsbibliothek Leipzig
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Mit freundlichen Grüßen
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SÄCHSISCHE AKADEMIE DER KÜNSTE
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02.02.2023
„Volkstanzen in der DDR“ – Vorträge und Gespräch mit Dr. Theresa Jacobs und Dr. Melanie Gruß
um 18:00 Uhr im Vortragssaal der Bibliotheca Albertina, Beethovenstr. 6, 04107 Leipzig
Begrifflich ist „Volkstanz“ eine Wortschöpfung des 18. Jahrhunderts (angelehnt an Johann Gottfried Herders Idee vom „Volkslied“), die eigentlich erst im 19. Jahrhundert gebräuchlich wurde und den Begriff „Nationaltanz“ ersetzte. Damit steht Volkstanz in engem Bezug zu den Aushandlungsprozessen eines modernen Verständnisses von Volk, Nation und Identität seit der Aufklärung. Als tänzerische und kulturelle Praxis war und ist Volkstanzen immer in gesellschaftlichen Diskursen und Kontexten verankert und gestaltet diese gleichzeitig mit. Volkstanz ist sozial hergestellt und wirkt gemeinschaftsstiftend, d.h. er konstituiert, bestätigt und repräsentiert Gemeinschaft.
Am Beispiel des sorbischen und deutschen Volkstanzes sowie deren politischer Instrumentalisierung in der DDR spüren die beiden Referentinnen in einer materialreichen Präsentation der Frage nach der Konstituierung kollektiver Identitäten im Volkstanz nach. Das dabei entfaltete Spektrum von gelebter Tanzpraxis, inszenierter Bühnentanzkunst und staatlich kontrollierter Leistungsschau eröffnet vielfache Perspektiven auf die Frage nach einem „kulturellen (Tanz)Erbe“. Wer waren die jeweiligen Akteur:innen, welche Elemente und Formen wurden aufgegriffen und fanden wiederum Eingang ins Archiv, um zur Traditionsbildung beizutragen? Was wurde dabei ausgegrenzt und bleibt als Lücke im Archiv, aber vielleicht dennoch im Alltag der Menschen? Mit dem anschließenden Gespräch wird in diesem Sinne auch ganz persönlichen Erfahrungen der Gäste Raum gegeben und zum gemeinsamen Austausch eingeladen.
Institut für Theaterwissenschaft, Großer Seminarraum, Ritterstraße 16, 04109 Leipzig
02.12.2022, 19.30 Uhr:
*Tanzdialog: die Choreographie des Archivs*
Der Verein 4fürTANZ lädt in Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft ein, zu einem Gespräch zwischen der Choreographin Irina Pauls und der Tanzwissenschaftlerin Dr. Janine Schulze-Fellmann. Die Moderation übernimmt die Theaterwissenschaftlerin Dr. Martina Bako.
4fürTANZ e.V. kommt mit seinem in Leipzig bereits seit einigen Jahren etablierten Format "Tanzdialog", das Tanzschaffende und Experten aus unterschiedlichen Bereichen zusammenführt, zum Geburtstag an die Universität Leipzig. Im Zentrum des Gesprächs wird diesmal das Wechselspiel zwischen künstlerischer Arbeit und dem eigenen Archiv stehen.