Jeannine Harder

Von Polens Straßen in die Welt. Die "Polnische Schule der Plakatkunst" im internationalen Kontext (1948-1968)

Betreuerin: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Förderung durch die Hans Böckler Stiftung

Mein Dissertationsprojekt hat zum Ziel, das Phänomen Polnische Schule der Plakatkunst mittels eines verflechtungshistorischen Ansatzes zu analysieren. Es gilt, die Hintergründe aufzudecken, die seit der ersten internationalen Nachkriegspräsentation polnischer Plakate in Wien 1948 die Entstehung des Phänomens mit seiner weltweiten Reputation in den 1950er Jahren bedingt und begünstigt haben, sowohl im Kontext gestalterischer Entwicklungen des internationalen Grafikdesigns als auch als Teil der polnischen (Außen-)Kulturpolitik. Für die 1960er Jahre ist die Institutionalisierung des Phänomens als Teil einer sozialistischen polnischen Kulturidentität zu rekonstruieren, die eng verknüpft ist mit den seit 1966 in Warschau stattfindenden Internationalen Plakatbiennalen und der Eröffnung des Plakatmuseums im Wilanów-Palastkomplex 1968.

Severin Solis, M.A.

Das Problem der Materialität im Oeuvre Henryk Berlewis

Betreuerin: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann

Das vielgestaltige Schaffen des jüdisch-polnischen Avantgarde-Künstlers Henryk Berlewi (1894-1967) ist bis heute wissenschaftlich nur lückenhaft erschlossen.
Die komplexe Heterogenität der Werke und die Tätigkeit in verschiedenen kulturellen Kontexten Europas im grafischen, malerischen und gesellschaftlichen Bereich, von der "jüdischen Renaissance" im östlichen Europa bis zur Neo-Avantgarde in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, stellen bis heute Desiderate in der Forschung dar und sollen mit einer Analyse der Formen von Materialität im Oeuvre des Künstlers erschlossen werden. Ein interdisziplinärer Ansatz, mit Berücksichtigung der Jewish - und Material Studies, ermöglicht verschiedene ästhetische Denkformen in einem gesamteuropäischen Kontext zu betrachten.