Leipziger Institutionen (Konzerte, Verlage, Zeitschriften u.a.) hatten im 19. Jahrhundert eine Modellfunktion für den bürgerlichen Musikbetrieb. Untersucht werden ihre Netzwerke und Repertoires, die dank der Digital Humanities heute in großen Quantitäten erforscht werden können – auch im überregionalen und internationalen Vergleich. Dabei werden auch ästhetische und ideologische Aspekte der Rezeption und Kanonbildung einbezogen. Kooperationspartner sind u.a. das Gewandhaus, das Sächsische Staatsarchiv Leipzig, das Deutsche Musikarchiv und die SLUB Dresden.

Projekte

Carl Reinecke als Schlüsselfigur des Leipziger Musikbetriebs im späten 19. Jahrhundert

Prof. Dr. Stefan Keym

in Kooperation mit Prof. Dr. Christoph Hust (HMT Leipzig)

gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Klaviere mit Selbstspiel-Vorrichtung, so genannte Player Pianos, funktionieren mit langen gelochten Papierrollen, auf denen sämtliche für ein Klavierstück relevanten Informationen gespeichert sind. Auf guten Instrumenten bzw. per Midi-file abgespielt, bieten sie exzellente Kenntnisse über den Stil der Interpretation sowie über die Beliebtheit bestimmter Kompositionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In den Anfangsjahren der akustischen Tonaufzeichnungen, den Jahrzehnten um 1900, nahmen die Klavierrollen eine wichtige Position ein. Leipzig stand dabei mit seinen namhaften Fabriken für Klavier- und Automatenbau im Zentrum. Seit wenigen Jahren finden diese frühen Toninformationsträger international größere Beachtung. Das hiesige Projekt beleuchtet explizit die in Leipzig hergestellten Klavierrollen.

Untersuchungen zu Präsenz und Rezeption "ausländischer" Orchesterwerke im Leipziger Musikleben 1835–1914

Prof. Dr. Stefan Keym

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

DFG-gefördertes Forschungsprojekt und Teil des Projektverbundes "Wissensrohstoff Text – Digital Humanities an der Universität Leipzig" (WRoTe), gefördert durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Freistaat Sachsen.