Nachricht vom

Als Studentin der Kunstgeschichte im ersten Semester Anfang der 90-iger Jahre war ich oftmals ziemlich plan-und orientierungslos.
Davor hatte ich in einem ganz anderen Bereich gearbeitet und der akademische Lehrbetrieb war mir alles andere als vertraut. Die Anonymität und Nüchternheit des Studienalltags machten mir sehr zu schaffen.
Aber trotz alledem gab es da für mich ein Stück Vertrautheit. Ich glaube, immer Montag früh fanden im Hörsaal 19 die Vorlesungen von Prof. Topfstedt zur mitteldeutschen / sächsischen Architekturgeschichte statt. Ich war damals sehr italienverliebt und überrascht von der Vielfalt und Schönheit der heimischen Architektur.
Gern erinnere ich mich auch an eine Studienfahrt mit ihm auf den Spuren Palladios: Terra ferma, Vicenza, Venedig... Auch in Italien vergaß er dabei nicht, Bezüge zur sächsischen Architektur herzustellen.
Nicht zuletzt gab Prof. Topfstedt den Anstoß zum Thema meiner Magisterarbeit, die ich später auch unter seiner Regie als Baumonographie veröffentlichen konnte.

Sehr geehrter lieber Herr Prof. Topfstedt, ich möchte mich bei Ihnen bedanken für Ihre wertschätzende, warmherzige und kluge Art, Studieninhalte zu vermitteln. Dabei waren Sie immer auf Augenhöhe mit uns Studierenden. Das werde ich nicht vergessen, denn das war und ist alles andere als selbstverständlich.

Sylke Claus, Leipzig