Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Vorlesung/Vortrag, Präsenz
Ort: Raum M 102, Institutsgebäude
Referent:in: Julia Hauser

Julia Hauser spricht über den Wissensaustausch zwischen Vegetarismusbewegungen im Westen und Indien seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Geschichte des Vegetarismus wurde lange als Geschichte nationaler Bewegungen geschrieben. Dabei gab es in der vegetarischen Bewegung im Westen seit ihren Anfängen Mitte des 19. Jahrhunderts eine Faszination für Ernährungsmuster in anderen Teilen der Welt und Austausch mit Protagonist*innen aus diesen Regionen. Vor allem Indien nahm eine entscheidende Rolle ein. Dieser Vortrag widmet sich der Frage, wie dieser Wissensaustausch verlief, wer an ihm beteiligt war, wie dies den Vegetarismus im Westen und in Indien prägte – und welches Wissen im globalen Austausch aus welchen Gründen nicht kommuniziert wurde. Wie sich zeigen wird, war dies vor allem Wissen, das zum Gedanken der Gleichheit aller Lebewesen im Widerspruch stand.

Julia Hauser ist Privatdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Kassel und forscht zur Verflechtungsgeschichte Europas, West- und Südasiens im 19. und 20. Jahrhundert. Von 2014 bis 2021 hatte sie eine befristete W1-Professur für Globalgeschichte an der Universität Kassel inne. Sie veröffentlichte u.a. German Religious Women in Late Ottoman Beirut. Competing Missions. Leiden; Boston 2015 und A Taste for Purity. An Entangled History of Vegetarianism. New York 2024.