Der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin Rhena Stürmer gelang mit ihrer neuesten Publikation ein doppelter Erfolg. Die Arbeit wurde bereits mit zwei Preisen ausgezeichnet: zum einem mit dem Claus-Dieter Krohn Preis für Exilforschung und zum anderen mit dem Förderpreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg. Beide Preisverleihungen werden im September stattfinden - am 13. September 2025 in Potsdam beim Sommerfest der Rosa Luxemburg Stiftung Brandenburg sowie am 18. September 2025 in der Exilbibliothek der Bibliothek für Geisteswissenschaften in Hamburg.
“Jenseits des Bolschewismus. Lebenswege Weimarer Linkskommunisten zwischen den Systemen des 20. Jahrhunderts”
Stürmers kollektivbiografische Studie widmet sich vier prägenden Vertretern des deutschen Linkskommunismus: Karl Schröder (1884-1950), Alexander Schwab (1887-1943), Bernhard Reichenbach (1888-1975) und Adam Scharrer (1889-1948). Mit ihrer revolutionären Haltung stellten sie sich gegen die politischen Systeme ihrer Zeit und vertraten das Räteprinzip als Ideal einer demokratisch organisierten kommunistischen Gesellschaft – bewusst in Abgrenzung zum sowjetischen Modell. Nach dem Scheitern der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (KAPD) fanden sie neue Wege des politischen und gesellschaftlichen Engagements, etwa in Literatur, (Jugend-)Bildung und Journalismus.
Das Buch beleuchtet die Entwicklung ihrer Weltanschauung vom Kaiserreich bis in die 1970er Jahre und zeigt die Wechselwirkungen zwischen individuellen Biografien und den politischen sowie sozialen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts in Deutschland, der Sowjetunion und Großbritannien. Es bietet einen akteursbezogenen Einblick in den Wandel der Arbeiterbewegung abseits der großen Parteien und leistet damit einen Beitrag zur Geschichte der politischen Ideen des 20. Jahrhunderts.