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Am 19. Oktober 2021 starb im Alter von 93 Jahren Manfred Taube, Professor emeritus für Tibetologie und Mongolistik am Institut für Indologie und Zentralasienwissenschaften der  Universität Leipzig.  Nach dem Studium der Indologie, Tibetologie und Mongolistik in Leipzig bei Friedrich Weller (1949-53), der Promotion (1957) und Habilitation (1965) erhielt er die Dozentur für tibetische und mongolische Philologie in Leipzig. Die  intensive Erschließung der Geschichte und Kultur der Völker Zentralasiens in der Verbindung von Erschließung historisch-handschriftlichen Quellenmaterials und ethnologischem Interesse am Alltagsleben dieser Völker in der Gegenwart bildeten den Schwerpunkt seiner Arbeiten. Sie wurden 1986 durch die Verleihung des Friedrich-Weller-Preises der Sächsischen Akademie und die Wahl zum ordentlichen Mitglied ihrer Philologisch-Historischen Klasse ebenso gewürdigt wie  schon 1979 durch die Mitgliedschaften im Permanent Committee der International  Association of Tibetan Studies und 1988 im Permanent Committee der International Association  of Ladakh Studies.

Nicht zu vergessen ist Professor Taubes Rolle bei der Neuordnung der Leipziger Orientalistik  nach der Wende. 1992 zum kommissarischen Leiter  des Fachbereichs Afrikanistik und Orientalistik berufen, trug er wesentlich dazu bei, dass sich an der Universität Leipzig nach langer Pause wieder ein Institut für Indologie und Zentralasienwissenschaften etablieren konnte. Ihm blieb er auch nach seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem Universitätsdienst 1993 durch die Wahrnehmung einer Vertretungsprofessur noch sechs Jahre  lang verbunden.

Seinen Kollegen, Studenten und Freunden wird Manfred Taube immer in Erinnerung bleiben als ein bescheidener, warmherziger und kluger Mensch mit einer nimmermüden Begeisterung für sein Fach und der Fähigkeit, diese auf seine Studenten zu übertragen.

(Verfasserin: Dr. habil. Maria Schetelich)

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