Paola Kirchhof
Ich bin Paola Kirchhof und arbeite aktuell als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Ethnologie, an dem ich ebenfalls meinen Masterabschluss absolviert habe. In meiner Masterarbeit mit dem Titel „Doing the Dishes – The Potential of Collaborative Art in Indonesia for Decolonial Knowledge Production“ habe ich mich mit der Auseinandersetzung indonesischer Kunstkollektive mit Wissensproduktion und sozialer Transformation im Kontext dekolonisierender Praktiken beschäftigt. Aktuell interessiere ich mich besonders für den Zusammenhang von Populismus, Desinformation und der Instrumentalisierung kultureller Praktiken durch rechte Akteur:innen. Im Fokus steht dabei die Frage, wie kulturelle Hegemonie konstruiert und gefestigt wird – und welche Gegenstrategien denkbar sind.
Das Besondere an der Ethnologie ist für mich die methodische Offenheit und die Möglichkeit, durch partizipative Ansätze in Beziehung zu treten und in geteilte Erfahrungsräume einzutauchen – Forschung nicht nur über Themen, sondern mit Menschen zu gestalten und dabei Teil relationaler Prozesse zu werden. Neben meiner akademischen Tätigkeit bin ich auch in künstlerischer und kuratorischer Arbeit aktiv. Mein Ansatz verbindet ethnographische Forschung mit künstlerischer Praxis und zielt darauf ab, einen Beitrag zur Public Anthropology zu leisten, der Wissenschaft für eine breite Öffentlichkeit erfahrbar und zugänglich macht. Mit meiner Arbeit möchte ich zur Weiterentwicklung einer Ethnologie beitragen, die gesellschaftlich relevant ist und aktiv Räume des Dialogs schafft.
Aktuell unterrichte ich gemeinsam mit Dr. Thiago Barbosa den Kurs „Qualitative Forschungsmethoden“. Im Rahmen dieses Seminars organisiere ich mit den Studierenden eine Ausstellung, die ihnen die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Forschungsprojekte durch die Einbindung künstlerischer Methoden zu erweitern und zugleich ihre Forschungsthemen öffentlich zu präsentieren. Ziel ist es, neue Formen des Austauschs zu eröffnen und ethnografische Erkenntnisse über den akademischen Kontext hinaus zugänglich zu machen.