Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Ringvorlesung, Präsenz
Ort: Hörsaal 12, Hörsaalgebäude, Campus Augustusplatz
Referent:in: Prof. Dr. Nina Noeske (Musikwissenschaftlerin, Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar)

In Vorbereitung auf das Festival „Politik im Freien Theater“, das vom 16. bis 25. Oktober 2025 von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gemeinsam mit fünf Leipziger Theaterhäusern veranstaltet wird, laden wir über das Sommersemester herzlich ein, mit unseren Gästen einen Rückblick auf die Verflechtungen von Kulturen, Künsten und Politiken in der DDR und Positionsbestimmungen künstlerischer Praxis in der Gegenwart, 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung zu werfen.

Nina Noeske untersucht in ihrem Vortrag verschiedene Strategien der Dekonstruktion und des musikalischen Widerstands der mittleren Generation von Komponist:innen in der DDR gegenüber Vorgaben des sozialistischen Realismus. Der Vortrag beleuchtet zentrale Figuren des DDR-Musiklebens insbesondere aus dem Kreis um Paul Dessau und analysiert ihre kompositorischen Strategien zwischen utopischem Fortschrittsglauben und postmodernen Ansätzen.

 

Prof. Dr. Nina Noeske promovierte 2005 am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena mit einer Arbeit über Neue Instrumentalmusik in der DDR. Anschließend war sie u.a. wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Forschungszentrum Musik und Gender), wo sie sich 2014 mit einer Diskursanalyse über Liszts „Faust“-Symphonie habilitierte. Von 2012 bis 2014 war sie Assistenzprofessorin an der Universität Salzburg, 2014 bis 2022 Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 2022 ist sie Professorin am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Musik- und Kulturgeschichte des späten 18. bis 21. Jahrhunderts.