Die Forschungsgruppe Lifeworlds in Crisis (LinC) untersucht Themen wie Migration, politischen Aktivismus, Rohstoffextraktion, Revolutionen und ihre Nachwirkungen, Vigilante-Regime, Infrastrukturen, digitales Unternehmertum sowie Gender- und feministische Perspektiven – mit einem besonderen Fokus auf afrikanische Kontexte und darüber hinaus.

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Gare de Dakar - Hauptbahnhof in Dakar, Senegal. Foto: Andrea Behrends, 2023.

Was erforschen wir?

Indem wir das alltägliche Leben von Menschen während kürzerer oder längerer Phasen von Krisen, Ungewissheit oder Ausnahmezuständen untersuchen – Phasen, die global in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten – stellen die Projekte unserer Gruppe die Vorstellung infrage, dass das Alltägliche in solchen Zeiten zurückgedrängt werde. Stattdessen richten wir den Blick auf die Fortführung sozialer Beziehungen, auf Praktiken des Durch- und Weiterlebens sowie auf alltägliche Formen des Navigierens durch prekäre Situationen. Im Zentrum stehen dabei das situativ erzeugte Wissen und die Aushandlungen von Zugehörigkeit und Differenz mit anderen, die ebenfalls intensive Zeiten durchleben. Wir analysieren, wie sich Wissen und Praxis in ungleiche gesellschaftliche Verhältnisse einschreiben und verfolgen, wie Wissensprozesse – ihre Aneignung, Anwendung und Anpassung – auch in den Beziehungen zwischen Menschen und mehr-als-menschlichen Akteuren Gestalt annehmen.

Promovierende-Mitglieder

Hier folgen bald weitere Informationen zu und Eindrücke aus dem Forschungsprojekt.

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Über Saskia Jaschek

Saskia ist Promovierende an der Bayreuth International Graduate School of African Studies der Universität Bayreuth. Zu Saskias Forschungsinteressen gehören Revolutionsdynamiken und Konterrevolutionen, Straßenproteste und andere Formen des Widerstands, politische Subjektivität, politische Gefühle und Affekte in sozialen Bewegungen. Darüberhinaus schreibt Saskia freiberuflich journalistische Beiträge, mit Fokus auf dem Sudan.

 

Über das Projekt

Das Promotionsprojekt „Zeit der Enttäuschung“ befasst sich mit der revolutionären Bewegung im Sudan und ihrem Widerstand gegen den Staatsstreich, der am 25. Oktober 2021 von den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) durchgeführt wurde. Mit Fokus auf die revolutionäre Bewegung auf der Straße analysiert das Projekt ethnografisch die Straßenproteste und damit verbundene Widerstandspraktiken sowie deren Verlauf vom Tag des Staatsstreichs bis zur Unterzeichnung eines Rahmenabkommens zwischen militärischen und zivilen Vertretern im Dezember 2022.

Auf der Grundlage der Theorie des Affekts, der Atmosphären und des Neuen Materialismus untersucht das Projekt die atmosphärischen Bedingungen eines Staatsstreichs, wie diese die Revolutionäre und die Praktiken des Straßenwiderstands beeinflussten und wie sich diese im Laufe der Zeit veränderten. In diesem Zusammenhang verfolgt es auch die atmosphärischen Veränderungen nach dem Staatsstreich, die im Ausbruch des Krieges im April 2023 endeten.

Shahar Livne

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ein Bild von Shahar Livne. Foto: Oded Antman
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Ein Bild aller Projektmitglieder, die am Projekt "Severe Climate Events and Health" forschen im März 2024 im Neno District, Malawi. Foto: Shahar Livne

Über Shahar Livne

Shahar ist Doktorandin und Dozentin an der "School of Public Health" und am “Tamar Golan African Studies Center” der Ben-Gurion-Universität (BGU) in Israel. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie den Zusammenhang zwischen extremen Wetterereignissen, Gesundheit und Ernährungsunsicherheit unter Verwendung verschiedener Methoden, wobei sie besonders daran interessiert ist, die Erfahrungen von Gemeinden und Gesundheitsdiensten mit dem Klimawandel im ländlichen Malawisie zu verstehen. Eine Kooperationspartnerschaft mit “Partners in Health/Abwenzi Pa Za Umoyo” (PIH/APZU) ermöglicht es ihr seit 2020 im Süden Malawis Feldforschung durchzuführen und zu untersuchen, wie Zyklen extremer Wetterereignisse das Leben ländlicher Gemeinden und Gesundheitsdienstleister beeinflussen.

Shahar hat einen Bachelorabschluss in Geschichte und Afrikanistik und einen Master-Abschluss in Notfall- und Katastrophenmanagement von der BGU, beide mit Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen. Ihre Forschungsinteressen umfassen den Wandel von Gesundheitssystemen und die Anpassungsfähigkeit in ressourcenarmen ländlichen Umgebungen, den kritischen Diskurs über Katastrophen und die menschlichen Dimensionen des Umweltwandels in Subsahara-Afrika, mit besonderem Schwerpunkt auf den Auswirkungen auf die und Umsetzung der Gesundheitspolitik.

Lesen Sie mehr über Sahar Livne (auf Englisch). Ihre veröffentlichten Arbeiten finden Sie hier. Ihre Kontaktdaten finden Sie hier.

Über das Projekt

Das Projekt „Extreme Wetterereignisse und Gesundheit: Erfahrungen mit dem Klimawandel in Gemeinden und Gesundheitsdiensten in Malawi” untersucht aus anthropologischer Perspektive die Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf ländliche Gemeinden und Gesundheitssysteme. Während sich die Klimawandelforschung traditionell auf naturwissenschaftliche Ansätze konzentriert, untersucht dieses Projekt die sozialen und kulturellen Dimensionen des Klimawandels in Malawi. Nach den verheerenden Klimaereignissen wie den Zyklonen Idai, Ana und Freddy sowie einer Zunahme von Dürren, Überschwemmungen und Krankheitsausbrüchen in der Region untersucht die Studie, wie diese wiederkehrenden Krisen die Erfahrungen der Gemeinden und die Gesundheitsversorgung in Malawi prägen. Mithilfe multilokaler-ethnografischer Methoden (multisite-ethnographic methods), darunter teilnehmende Beobachtung, Interviews, Umfragen und Dokumentenanalyse, untersucht das Projekt, wie ländliche Gemeinden und Gesundheits- und Sozialdienstleister klimabedingte Risiken und die Chancen, die sich während der Wiederaufbau- und Sanierungsmaßnahmen ergeben, verstehen und darauf reagieren. Durch die Fokussierung auf die Schnittstelle zwischen Gesundheitsdiensten und klimabeeinträchtigten Gemeinden liefert diese Studie wichtige Erkenntnisse über die gelebten Erfahrungen des Klimawandels in einer der klimavulnerabelsten Regionen der Welt.

Die Studie wird durch einen Zuschuss der Israelischen Wissenschaftsstiftung (Nr. 2027/22, PI: Prof. Anat Rosenthal) finanziert.

Teresa Cremer

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Über Teresa Cremer

Teresa Cremer ist Doktorandin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle. Sie ist Teil der vom DFG finanzierten Emmy Noether Forschungsgruppe Sand: Die Zukunft von Küstenstädten im Indischen Ozean (The Future of Coastal Cities in the Indian Ocean). In ihrem Dissertationsprojekt untersucht sie die materiellen, politischen und sozialen Dimensionen von Sand an der Küste Kenias. Am Beispiel von Mombasa untersucht sie, wie Sand abgebaut, gehandelt, bewertet und umkämpft wird. Indem sie die Wege des Sediments - von Sandminen über lokale Lebensgrundlagen bis hin zu erodierende Stränden und Küsteninfrastrukturen - nachzeichnet, macht sie sichtbar, wie Sand das alltägliche Leben, urbane Vorstellungen und Zukunftsbilder an der Küste prägt und zugleich von diesen geprägt wird. Ihre Forschung stellt damit extraktivistische Verständnisse von Sand und dominierende Entwicklungslogiken kritisch infrage.

Teresa studierte Sozial- und Kulturanthropologie (BA und MA) an der Universität Köln und arbeitete dort in der Emmy Noether Forschungsgruppe DELTA - Unbeständige Gewässer und das hydrosoziale Anthropozän in großen Flussdeltas (Waters and the Hydrosocial Anthropocene in Major River Deltas). Ihre Masterarbeit, die auf ethnographischer Forschung während der Wasserkrise im Jahr 2018 in Kapstadt basiert, wurde in den Kölner Ethnologischen Beiträgen publiziert und von der Universität Köln ausgezeichnet. Ihr anschließender Essay “Crises, downside up” erhielt den VAD-Preis für den besten Essay über afrikanische Politik im Jahr 2020. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit interessiert sich Teresa für multimodale ethnographische Methoden insbesondere für Film, Fotografie und Storytelling, mit denen sie alternative Formen der Wissensproduktion erprobt.

Über das Projekt: Grains of Power: Sand, Urban Transformation, and Coastal Futures in Mombasa, Kenya

Dieses Projekt untersucht die vielfältigen Bedeutungen, Verwendungen und Wertzuschreibungen von Sand in Mombasa - einer schnell wachsenden Stadt am Indischen Ozean. An der Schnittstelle von Stadtanthropologie, Materialität, und Heritage Studies, geht das Projekt der Frage nach, wie Sand abgebaut, gehandelt und genutzt wird - uns wie er das städtische Leben, die Küstenlandschaft und soziale Beziehungen prägt. Durch die Nachverfolgung der Bewegungen des Sands - von Sandminen über Baustellen und Planungsbüros bis hin zu erodierenden Stränden - wird sichtbar, wie eng Fragen von Stadtentwicklung, sozialer Ungleichheit und Umwelt mit diesem unscheinbaren Material verbunden sind.

Sand erscheint dabei als strategische Ressourcen und umkämpftes Material, das Menschen verbindet, Räume verändert und Konflikte hervorruft. Vor dem Hintergrund von kolonialen Hinterlassenschaften, rasantem Städtewachstum und einer Bauwirtschaft, die zunehmend Swahili-Architektur, lokale Baupraktiken und Lebensgrundlagen zu verdrängen droht, fragt das Projekt, wie Sand den Alltag, die Baukultur und das soziale, kulturelle und ökologische Gefüge Mombasas mitgestaltet.

Mehr zu dem Team hinter dem Projekt erfahren Sie auf dieser Seite. Wenn Sie mehr über das Projekt Sand erfahren möchten, klicken Sie hier.
 

Postdoc-Mitglieder

Zur Person

Enrico Ille ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Afrikastudien der Universität Leipzig. Er arbeitete als Postdoc zum Thema Goldabbau im Rahmen des X-Border-Projekts des Rift Valley Institute und im DFID-finanzierten Projekt „The urban land nexus and inclusive urbanisation in Dar es Salaam, Mwanza and Khartoum” des Institute of Development Studies (IDS, University of Sussex). Zuvor war er Urgent Anthropology Fellow für das British Museum und das Royal Anthropological Institute mit einem Projekt zur sozioökologischen Geschichte von Kerma im Nordsudan. Derzeit schreibt er seine Habilitationsschrift über politische Ökologie im/des Sudan und ist Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Pflanzen und Politik” am LeipzigLab. Erfahren Sie mehr zu Enrico Illes Forschungen und Publikationen hier.

Enrico Ille über sein Projekt

"Das Ziel meines Habilitationsprojekts ist es, eine langfristige Perspektive auf miteinander verflochtene Konflikte um Ressourcen im Sudan zu einer multiskalaren, intersektionalen Analyse zu entwickeln, die aufzeigt, wie makropolitische Dynamiken und Anliegen sich in ortsspezifischen („lokalen“) politischen Interaktionen niederschlagen und umgekehrt. Meine anschließende eingehende und langfristige Untersuchung des Goldabbaus aus der Perspektive von Ressourcenkonflikten ist nicht nur als Beitrag zur regionalen Politikgeschichte gedacht. Abgesehen von ihren enormen Implikationen für Fragen nach den Bedingungen, unter denen politischer Wandel in der Region stattfinden kann, hält die Fokussierung auf die Governance im Rohstoffsektor die Beobachtungen notwendigerweise auf mehreren Ebenen zusammen, z. B. die Radikalisierung von Konflikten in mehreren Gebieten, die durch die Verteilungsungerechtigkeit aufgrund der zentralisierten Verteilung von Landbesitz und Mineralieneinnahmen, geprägt von einer extraktiven politischen Ökonomie, vorangetrieben wird.

Während viele dieser Aspekte als „klassische“ Ressourcenkonflikte erscheinen, die mit konventionellen Begriffen wie Ressourcenfluch, Armutszyklus oder Proletarisierung zusammengefasst werden, verspricht die multiskalare, intersektionale Betrachtung wirtschaftlicher, politischer und ortsspezifischer ökologischer Beobachtungen Einblicke in politische Verhandlungs- und Transformationsprozesse zwischen den großen Linien zu liefern, und zwar in einem solchen Maße, dass scheinbar radikale Veränderungen – wie die weitgehend unvorhergesehene Dezemberrevolution von 2018/2019 – hinsichtlich ihrer strukturellen Widerstandsfähigkeit und lokalen Relevanz relativiert werden können. Im Gegensatz zu mehrschichtigen Skalenkonzepten versuche ich jedoch, mich mit Konzepten wie Übersetzung auseinanderzusetzen, die gleichzeitig Kontinuität und „Sprunghaftigkeit“, Absicht und Zufall, Routine und Improvisation ermöglichen, während ich von den reichhaltigen Debatten über Wissen, Arbeit und Mensch-Natur-Beziehungen profitiere, die über ein rein instrumentelles Verständnis von Ressourcen hinausgehen."
 

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