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Carl Reinecke als Schlüsselfigur des Leipziger Musikbetriebs im späten 19. Jahrhundert
hrsg. von Claudius Böhm & Stefan Keym
Altenburg: Klaus-Jürgen Kamprad 2024
ISBN: 978-3-98753-024-1
https://vkjk.de/buecher/carl-reinecke-als-schlusselfigur-des-leipziger-musikbetriebs-im-sp%C3%A4ten-19-jahrhundert.html

Carl Reinecke (1824-1910) war die zentrale Figur im Leipziger Musikbetrieb des späten 19. Jahrhunderts: Als langjähriger Gewandhaus-Kapellmeister, Professor für Komposition und weitere Fächer am Leipziger Konservatorium sowie Gutachter, Arrangeur und Herausgeber für den damals weltgrößten Musikverlag Breitkopf &Härtel übte er einen beträchtlichen Einfluss auf das städtische und überregionale Musikleben aus. Außerdem war er ein sehr produktiver Komponist, dessen über 300 Werke in diversen, vor allem Leipziger Verlagen erschienen und zu seinen Lebzeiten häufig gespielt wurden.

Trotz seiner zentralen Position war Reinecke wegen seiner konservativen Haltung schon immer umstritten. Aus einer einseitig am Fortschrittsprinzip orientierten Perspektive wurde ihm vorgeworfen, nur ein Sachwalter des klassisch-romantischen Erbes zu sein. Der Aufstieg Leipzigs zur »Musikstadt« seit dem frühen 19. Jahrhundert wurde jedoch entscheidend durch die enge personelle und strukturelle Vernetzung der ortsansässigen Musikinstitutionen bestimmt. In Reinecke fand diese Vernetzung ihre idealtypische Ausprägung.

Der Sammelband beleuchtet Reineckes Leipziger Netzwerke sowie einige charakteristische, zum Teil wenig bekannte Felder seines Schaffens aus neun unterschiedlichen Perspektiven. Er enthält die Beiträge zu einem Symposium, das am 3. Juni 2024 am Gewandhaus zu Leipzig stattfand und auf dem erste Ergebnisse des gleichnamigen DFG-Forschungsprojekts an den Instituten für Musikwissenschaft der Universität Leipzig und der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ präsentiert wurden.

https://musiclpz.dl.uni-leipzig.de/content/reinecke.xed