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Netzwerke spielen in allen Teilen von Musik und Theater eine Rolle. In der Musikwissenschaft blieb Netzwerkforschung lange vernachlässigt, obwohl sie bspw. in der biographischen Forschung (Unterstützungs-, Karrierenetzwerke), musikwissenschaftlichen Genderforschung, dem Themenfeld Musik und Stadt, aber auch ästhetischen Fragestellungen (Ideengeschichte, Einflussnetzwerke) Perspektiven eröffnet, die über die traditionellen Wege der Musikwissenschaft hinausgehen. Netzwerkforschung macht Zusammenhänge, Akteur*innen und Lebenswelten sichtbar, die sonst zu leicht unsichtbar bleiben (und oftmals blieben).

Der Workshop richtet sich vor allem an Masterstudierende und Promovierende (sowie an fortgeschrittene und interessierte BA-Studierende) und gibt eine grundlegende Einführung in Themengebiete und Methoden musikwissenschaftlicher Netzwerkforschung, die Ihnen bei Abschlussarbeiten sehr nützlich sein können:
* Wie erfasst man ein persönliches oder institutionelles Netzwerk?
* Wie unterscheiden sich quantitative und qualitative Forschung?
* Wie geht man mit einer lückenhaften Datenlage um?
* Wie können Netzwerke visualisiert werden?

Gerne besteht Gelegenheit zur individuellen Forschungsberatung. MA-Studierende können ihren Bericht über eine wissenschaftliche Tagung (für das Modul 03-MUS-1101) zu diesem Workshop anfertigen.

Daniel Reupke lehrt am Institut für Musiktheater FIMT der Universität Bayreuth. Er ist Vorsitzender des Arbeitskreis „Netzwerke & Kultur“ der Deutschen Gesellschaft für Netzwerkforschung.
Bitte melden Sie sich bei Interesse an: niklas.schaechner(at)uni-leipzig.de


Ablaufplan Workshop Netzwerkforschung

9.00–10.30 Grundlagen 1
* Geschichte der Netzwerkforschung
* Netzwerkforschung in der Musikwissenschaft
* Strukturen und Begriffe: Ego- und Gesamtnetzwerke

10.45–12.15 Grundlagen 2
* Vernetzung als Metapher
* Qualitative Netzwerkforschung
* Quantitative Netzwerkforschung

13.30–15.00 Spezialthemen
* Materialität in Netzwerken
* Datenerhebung aus Texten
* Visualisierungen

15.15.–17.00 Forschungsberatung
* in Abstimmung mit den Teilnehmenden