Institut für Kunstgeschichte, Dittrichring 18-20
Wünschmannshof, 5. Etage, Seminarraum 5/15
Die tschechische Forschung über Barocklandschaften ist ein Thema, das mit der internationalen Geschichtsschreibung wenig verbunden ist. Trotzdem gibt es viele berlappungen zu etablierten Konzepten wie z. B. spacing (M. Löw) oder Sakrallandschaft (G. Kapner u. a.). Der Vortrag thematisiert die grundlegenden Charakteristiken der Landschaftsgestaltung im Barockzeitalter in Böhmen sowie in anderen Territorien der böhmischen Besitzer. Am Beispiel verschiedener Projekte in der Umgebung der Residenzen oder an der Grenze der Herrschaften werde ich den Prozess der Landschaftsgestaltung in Böhmen als Teil der Entstehung der modernen Landschaftswahrnehmung (M. Schramm) vorstellen. Damit verbunden wird die Frage, warum in Böhmen nur wenige große Gartenkomplexe im französischen und Italienischen Stil entstanden sind.
Michal Vokurka studierte Geschichte (Karls-Universität Prag) und Naturschutz (Tschechische Agraruniversität Prag). Seit 2019 arbeitet er am Institut für Geschichte der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und konzentriert sich auf Themen wie Barocklandschaft, Umweltgeschichte, historische Geographie und frühneuzeitliche
Aristokratie.