Ein Forschungsprojekt von Frau Dr. Jule Ehms:

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: offenes Haupttor des Konzentrationslagers Sachsenhausen
Konzentrationslager Sachsenhausen/ Foto: Jule Ehms

Projektbeschreibung

Erinnerung und Macht. Ein hegemonietheoretischer Zugriff auf Erinnerungskämpfe

Das Forschungsprojekt ist im Feld der historischen Erinnerungsforschung verortet und untersucht, wie Erinnerungskämpfe ausgetragen werden. Was lässt sich genau beobachten, wenn Kollektive um die Durchsetzung ihrer Vergangenheitsdeutung ringen? Wie lassen sich diese Auseinandersetzungen beschreiben und in welchem Maße bieten hegemonietheoretische Ansätze hilfreiche Analysekategorien? 

Am Beispiel der bundesrepublikanischen Erinnerung an den Nationalsozialismus soll nachvollzogen werden, inwieweit und auf welche Weise Ende der 1900er Jahre ein erinnerungspolitischer Konsens entstand und wie er gegenüber konkurrierenden Deutungen verteidigt wurde und wird. Ziel ist es, das Aushandeln von Erinnerung als politisches Feld begrifflich zu schärfen und die Bedingungen hegemonialer Erinnerungspraktiken kritisch zu reflektieren.

 

Zur Person

Jule Ehms studierte von 2007 bis 2014 Geschichte und Philosophie an der Universität Halle und an der University of Notre Dame. Sie promovierte anschließend am ISB zu syndikalistischer Betriebsarbeit am Beispiel der Freien Arbeiter-Union Deutschlands, ihre Dissertation erschien 2023 beim Westfälischen Dampfboot Verlag. Seit 2022 ist sie Lehrbeauftragte an der Universität Leipzig, seit 2023 Referentin bei der Hans Böckler-Stiftung. Sie arbeitet derzeit an einem Forschungsprojekt, das sich dem Austragen von Erinnerungskämpfen (am Beispiel der bundesrepublikanischer Gedenkkultur des Nationalsozialismus) aus einer hegemonietheoretischen Perspektive widmen soll. Ihre Forschungsschwerpunkte fokussieren sich auf Erinnerungsforschung, Geschichts- und Erinnerungspolitik und Gewerkschaftsgeschichte.