Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Kolloquium, Präsenz
Ort: ReCentGlobe Strohsackpassage/Nikolaistr.6-10/ Raum 5.55, Leipzig
Referent:in: Samuёl Coghe
Veranstaltungsreihe: Kolloquium Professur Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts

Eine Kolloquiumsveranstaltung der Professur für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts in Kooperation mit dem ReCentGlobe Leipzig

(Post)colonial cattle frontiers. Capitalism, science and empire in Southern and Central Africa, 1890s-1970s.

Samuёl Coghe (Berlin) referiert über die Rinderzucht in Süd- und Zentralafrika. 

Rinder haben in der Wirtschaft Madagaskars lange einen wichtigen Platz eingenommen. Doch das hat sich nach der kolonialen Eroberung der Insel 1895 geändert, als französische Verwalter, Unternehmer und Veterinäre die Rinderzucht umzuformen begannen. Das EU-finanzierte Projekt COLCAT wird diese Umformung der vorherigen Rinderwirtschaft auf der afrikanischen Insel während der Kolonialzeit und der frühen postkolonialen Zeit untersuchen. Es wird analysieren, wie und in welchem Ausmaß die verschiedenen Interventionen, wie eine Optimierung des Umgangs mit Rinderkrankheiten, dem Errichten von Fleischfabriken und dem Aufbau neuer Handelsnetze, Rinder in rentable Güter verwandelten. Durch das Prisma der Rinderzucht wird das Projekt neue Erkenntnisse zur Geschichte des globalen Kapitalismus, des Kolonialismus (insbesondere des französischen) in Afrika, der Umwelt und der (Veterinär-)Wissenschaft und Expertise aufdecken.

 

Cattle long played an important role in Madagascar's economy, but key changes occurred after the colonial conquest of the island in 1895, when French administrators, entrepreneurs and veterinary experts began reshaping cattle production. The EU-funded COLCAT project will investigate the transformation of pre-existing cattle economies on this African island during the colonial and early postcolonial period. It will analyse how and to what extent various interventions, such as optimising cattle disease management, establishing meat factories and creating new cattle trading networks, turned cattle into profitable commodities. Through the prism of cattle, the project will shed new light on the history of global capitalism, colonialism (especially French) in Africa, the environment, and (veterinary) science and knowledge.