Herr Tommaso Scarpelli M.A. ist Doktorand am Altorientalischen Institut der Universität Leipzig.

Persönliche Daten

Geboren am 3. September 1993 in Bagno a Ripoli (Florenz), Italien

Wissenschaftlicher Werdegang

  • Seit Oktober 2018: Arbeit am Promotionsprojekt Das Wetter in der Mesopotamischen Kulturgeschichte des II. und I. Jahrtausends v. Chr.
  • Seit September 2017: Studentische und wissenschaftliche Hilfskraft am Altorientalischen Institut der Universität Leipzig.
  • April 2016 -September 2018: Master of Arts Altorientalistik an der Universität Leipzig. Thema der Abschlussarbeit: Das Wetter in den altbabylonischen Alltagstexten.
  • September 2014 - Juli 2015: Erasmussemester an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.
  • September 2012 - Januar 2016: Bachelorstudium Archäologiewissenschaft an der Universität "La Sapienza", Rom. Titel der Abschlussarbeit: La Città -Stato di Ur nel periodo Protodinastico.

Stipendien

Das Wetter in der mesopotamischen Kulturgeschichte des 2. und 1. Jahrtausends vor Christus

Ziel des Projekts ist es, einen Überblick über die menschliche Wahrnehmung meteorologischer Phänomene zu geben. Viele verschiedene Texte beschreiben die Auswirkungen von Naturereignissen auf den Alltag und wie Wetterphänomene im Hinblick auf das Übernatürliche betrachtet wurden. Diese Arbeit behandelt die Wetter- und Klimaabhängigkeit der Mesopotamier im 2. und 1. Jahrtausend vor Christus mittels philologischer Methodik. Die Hauptquellen lassen sich wie folgt zusammenfassen: Alltagstexte, Briefe und Verwaltungstexte, Omina, Dokumente der mesopotamischen Weissagungstradition, meteorologische Aufzeichnungen aus dem 1. Jahrtausend vor Christus, und literarische Werke. Die erste Aufgabe der Arbeit besteht darin, sowohl ausführliche als auch kurze Zeugnisse über atmosphärische Ereignisse, die in Keilschriftkorpora aus zwei Jahrtausenden enthalten sind, zu sammeln und in chronologischer Reihenfolge darzustellen. Die Texte sollen im jeweiligen geoklimatischen Kontext analysiert werden, um ein besseres Verständnis der Nutzung natürlicher Ressourcen in der mesopotamischen Kulturgeschichte zu ermöglichen. Das Wetter erscheint in Omenkompendien als Teil der Protasis oder als Teil der Apodosis. Nachdem alle meteorologischen Omen gesammelt und in die Enuma Anu Enlil Tafeln 42-49 (zuvor herausgegeben von E. Gehlken) integriert wurden, werden sie untersucht und miteinander sowie mit Omen verglichen, die auf anderen Phänomenen basieren, mit denen Wetter kombiniert wird, wie astrale Ereignisse. Eine erste Ausgabe unveröffentlichter Omentafeln im British Museum ist ebenfalls geplant, um eine kontinuierliche Entwicklung der Wetterwahrnehmung über zwei Jahrtausende hinweg zu untersuchen. Abschließend wird eine Studie zur Wetterterminologie zusammen mit idiomatischen und regionalen Ausdrücken bereitgestellt: Redewendungen basieren oft auf meteorologischen Elementen, sodass sie einen weiteren Schlüssel zur Erschließung der mesopotamischen Wetterwahrnehmung bieten.