In den letzten Jahren konnten Projekte in verschiedenen Bereichen erfolgreich abgeschlossen werden.
Viele unserer Mitarbeiter:innen leiten nicht nur selbst Projekte, sondern arbeiten auch an externen nationalen und internationalen Forschungsvorhaben mit.

Ausgrabungen in Heliopolis – Das Kultzentrum des Sonnengottes in Heliopolis (Ägypten)

Beteiligte

Projektleitung:

  • PD Dr. Dietrich Raue
  • Dr. Aiman Ashmawy (Antikenministerium der Arabischen Republik Ägypten, Kairo, Ägypten)

Mitarbeiter:innen:

  • Prof. Dr. Morgan De Dapper (Institut für Geographie der Universität Gent, Belgien)
  • Tomasz Herbich (Akademie der Wissenschaften Warschau)
  • Prof. Dr. Dieter Fritsch (Universität Stuttgart – Institut für Photogrammetrie)
  • Dr. Luc Gabolde / Damien Laisney (CNRS Montpellier / Universität Lyon)
  • Stephanie Blaschta M.A., Christopher Breninek B.A., Florence Langermann B.A. (Ägyptologisches Institut/Museum – Georg Steindorff –)

 

Weitere Informationen

www.heliopolisproject.org

Digital Rosetta Stone

Beteiligte

Editors-in-Chief:

  • Dr. Monica Berti (Digital Humanities)
  • Dr. Franziska Naether (Ägyptologisches Institut)

Research Assistants:

  • Miriam Amin M.Sc.
  • Josephine Hensel M.A.

 

Kurzbeschreibung

The Digital Rosetta Stone (Der Stein von Rosette digital) is a project for producing a digital edition of the Rosetta Stone with textual alignment, translation alignment and morphosyntactic annotations of the three scripts of the inscription. The project is led by Monica Berti (AvH Lehrstuhl für DH der Universität Leipzig) and Franziska Naether (Ägyptologisches Institut der Universität Leipzig), and it is supported by the project StiL – Studieren in Leipzig for the academic year 2017/2018.

 

Mehr Informationen

Ein Wohn- und Wirtschaftsbezirk des 4. – 2. Jh. v. Chr. im Tempel von Heliopolis (Ägypten)

Beteiligte

Projektleitung

  • PD Dr. Dietrich Raue
  • Dr. Aiman Ashmawy (Antikenministerium der Arabischen Republik Ägypten, Kairo, Ägypten)
  • Klara Dietze

Kooperation:

  • Dr. Federica Ugliano (Ägyptologisches Institut der Universität Pisa/Ägyptisches Museum Turin)

 

Kurzbeschreibung

Im äußersten Südosten des inneren Tempelbezirks ist unter dem Gelände eines ehemaligen Militärlagers eine äußerst gut erhaltene Wirtschaftsanlage des 4. – 2. Jh. v. Chr. erhalten. Sie wird im Rahmen einer Promotionsstelle erforscht und soll Aussagen zu den ökonomischen Rahmenbedingungen in der Nachnutzungsphase des Tempels von Heliopolis ermöglichen. Zugleich liegt dieser Grabungsabschnitt unmittelbar neben der italienischen Vorgängergrabung 1903-1906 von Ernesto Schiaparelli und wie damals kommen auch aus den aktuellen Grabungen eine Reihe von wichtigen Hinweisen auf kleinteilig zerstörtes, originales Tempelinventar des 3. – 2. Jtd. v. Chr.

 

Finanzierung

Gerda-Henkel Stiftung

Routes of Interaction - Überregionale Kontakte zwischen dem nördlichen Horn von Afrika und dem Niltal

Beteiligte

Projektleitung

  • Dr. Iris Gerlach (Deutsches Archäologisches Institut, Orientabteilung, Berlin)
  • Prof. Dr. Dietrich Raue (Leipzig)
  • Prof. Dr. Brigitta Schütt (Freie Universität Berlin / Institut für Geographische Wissenschaften)

Weitere Mitarbeiter:innen:

  • Dr. Kristina Pfeiffer (Wiss. Mitarbeiterin; DAI-Orientabteilung)
  • Dr. rer. nat. Jacob Hardt (Wiss. Mitarbeiter; Freie Universität Berlin / Physische Geographie)
  • Christopher Breninek (Wiss. Hilfskraft)

 

Kurzbeschreibung

Ziel des Projektes ist es, verschiedene Mobilitätsformen und Interaktionsrouten der Hochlandkulturen des nördlichen Horns von Afrika zum Mittleren Nil, dem nordostsudanesischen Gash-Delta sowie Teilbereichen Ägyptens zu untersuchen. Dabei gilt es zu klären, inwieweit der innerafrikanische Austausch von Menschen, Ideen und Objekten zur Entwicklung der äthiopischen Hochlandkulturen beitrug und gleichzeitig, welchen Einfluss das Hochland auf das sudanesisch-ägyptische Niltal und das Gash-Delta besaß. Der chronologische Rahmen reicht vom 2. bis zum frühen 1. Jt. v. Chr. Dabei handelt es sich um einen Zeitraum, in dem überregionale innerafrikanische Kontakte zwischen diesen Regionen über verschiedene archäologische Materialgattungen und sudanesisch-ägyptische Schriftquellen nachgewiesen werden können. Zudem schließt er den Beginn der Formierung komplexer Gesellschaften am nördlichen Horn von Afrika ein. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rekonstruktion der Siedlungsmuster und Verbindungswege innerhalb des äthiopischen Hochlands sowie zu den nördlich und östlich anschließenden Gebieten bis zum Roten Meer (Eritrea). Die Frage, warum Siedlungen an dem Platz gegründet wurden, an dem sie liegen, kann dabei nicht allein mit archäologischen Methoden beantwortet werden, sondern erfordert die Einbeziehung der physischen Geographie und der Landschaftsarchäologie. Eine Auswertung der verschiedenen Themenstellungen erfolgt daher unter vergleichender archäologischer, historischer und geographischer Perspektive. Auf der Grundlage von Least-Cost-Path Analysen, dem Vorkommen natürlicher Ressourcen und in Kenntnis der Paläo-Umweltbedingungen sowie unter

Berücksichtigung historischer Reiseberichte wird die Lage antiker Fundplätze in ihrem Verhältnis zu Interaktionsrouten erforscht. Die überregionalen Zusammenhänge werden zum einen durch klassische Materialstudien (vorwiegend Keramik und Obsidianartefakte) sowie durch naturwissenschaftliche Analysen des metallurgischen und paläozoologischen Fundgutes sichtbar gemacht. Das Ziel ist, die noch bis in die Moderne bestehenden Migrationsbewegungen und Warenströme in ihrer diachronen Perspektive zu erfassen und die Verflechtung stark gegensätzlicher Großräume als ein Phänomen innerafrikanischer Kulturentwicklung zu betrachten.

 

Finanzierung

Einladung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI); Antragstellung in Zusammenarbeit mit Prof. B. Schütt (Institut für Geographische Wissenschaften, FU Berlin) und Dr. Iris Gerlach (DAI Orientabteilung) beim Schwerpunktprogramm (SPP) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Materialuntersuchung an Grabungsfunden im Ägyptischen Museum

Beteiligte

Projektleitung

Mitarbeiter:innen

  • Tom Münster
  • Alexander Bähre
  • Hieronymus Hölzig (Institut für Mineralogie und Kristallographie)
  • Melanie Schreiber (FU Berlin)

 

Kurzbeschreibung

Seit den Anfängen der nubischen Archäologie fasziniert die extreme Perfektion und Ästhetik der Feinkeramik der unter- und obernubischen Kulturen die archäologischen Disziplinen. Erst die moderne Analytik erlaubt es jedoch, die Herstellungsweise zu rekonstruieren. Während dies für einige Objektgruppen andernorts erfolgreich erprobt wurde, ist bezüglich der sogenannten silbergebänderten Tulpenbecher aus Kerma-Stadt nach wie vor durch kein Verfahren der experimentellen Archäologie die Herstellungsweise geklärt worden. Die jüngsten Geräteanschaffungen am Institut für Mineralogie haben erstmals die Aufstellung von plausiblen Hypothesen ermöglicht: Die Grundlage der aufwändigen Dekoration ist offensichtlich im obernubischen Kerngebiet von Kerma Granitstaub, der im Brand ein anderes Verschmelzungsverhalten aufweist und zu einem silbrig glänzenden Band verschwimmt. In der unternubischen Nekropole des Zentralorts Aniba wird offenbar mit lokalen Materialien ein identischer Effekt angestrebt, wobei die Untersuchungen den Verdacht auf einen bewusst synthetisch hergestellten Farbstoff nahelegen.

Ein weiteres vielversprechendes Projekt zur intentionellen Synthese zur Erreichung bestimmter Materialeigenschaften wird mit den Forschungen zum Enstatit unter den Kleinfunden des 2. – 1.Jt. v. Chr., und hierbei besonders unter den Skarabäen des Museums verfolgt.

Ein weiteres Projekt hat sich der Inhaltsstoffe von intakt und verschlossen erhaltenen Steingefäßen des 2. Jts. angenommen. Hierbei werden die Grundsubstanzen altägyptischer Kosmetiksubstanzen am Original untersucht.

 

Finanzierung

Haushaltsfinanzierte Forschung

Polytheistic Piety in Pharaonic Times

Projektleiterin: Prof. Dr. Elke Blumenthal

1.Das „schwangere Nilpferd” und andere göttliche Nothelfer
The „pregnant hippopotamus“ and other divine helpers
2. Die Götter des Penbui von Deir el-Medine
The Gods of Penbui at Deir el-Medine

Vorarbeit, bereits erschienen:
Einleitung: Projekt – Quellen – Person zu Georg Meurer: Penbui – Wächter an der Stätte der Wahrheit. Eine prosopographische Untersuchung zu Deir el-Medine in der 19. Dynastie. London 2015

Katalog Ägyptischer Sammlungen in Leipzig

Bisher erschienen:

Band 1: Statuen und Statuetten

Katalog ägyptischer Sammlungen in Leipzig 1, Statuen und Statuetten / bearb. von Renate Krauspe, mit Zeichnungen von Frank Steinmann

Band 2: Tongefäße

Katalog ägyptischer Sammlungen in Leipzig 2,
Tongefäße von der vordynastischen Zeit bis zum Ende des Mittleren Reiches / bearb. von Frank Steinmann

Band 3: Coptica
Koptische Ostraka und Papyri; Koptische und Griechische Grabstelen aus Ägypten und Nubien; Spätantike Bauplastik; Textilien und Keramik. Gedruckt mit Mitteln der Brigitte und Martin Krause-Stiftung beim Stifterbund der Deutschen Wissenschaft im Auftrag des im Ägyptologischen Instituts/Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – der Universität Leipzig herausgegeben von Dietrich Raue.
Bearbeitet von: Suzana Hodak; Tonio Sebastian Richter; Frank Steinmann


In Arbeit befinden sich die Bände zu:

  • Keramik II (Dr. Frank Steinmann; Vorarbeiten Katja Zimmermann, M.A.)
  • Skarabäen und Siegelamulette (in Arbeit, Dr. Angela Onasch)
  • Totenstatuetten, Grabkegel, Opfertafeln (Vorarbeiten Alexander Rost, M.A.), Ptah-Sokar-Osiris-Figuren (Vorarbeiten Sandra Müller, M.A.)
  • Uschebtis (Vorarbeiten Dr. Elke Freier)
  • Upuaut-Darstellungen (Vorarbeiten Ekkehard W. Neumann, M.A.)
  • Mumien und Balsamierung (in Arbeit; Dr. Susanne Töpfer)
  • Särge und Sarkophage (in Arbeit; Dr. Susanne Töpfer)
  • Reliefs (Vorarbeiten Prof. Dr. Elke Blumenthal; María A. Gutiérrez, Yale zu Horus-Cippi-Statuen)
  • Hieratische Ostraka (in Arbeit; Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert)
  • Demotische Ostraka (in Arbeit; Dr. Franziska Naether)
  • Öllampen (abgeschlossen, Manuskript in Vorbereitung, Melanie Ertel, M.A.)
  • Seelenhäuser (Manuskript liegt vor, Megeed Metwally M.A.)
  • Schminkpaletten (in Arbeit, Robert Kuhn, M.A., Vorarbeiten Stephanie A. Kuschnarëw M.A.)
  • Silicae (in Arbeit, Robert Kuhn, M.A., Vorarbeiten, Dr. Katharina Stegbauer)
  • Schmuck, Amulette (Vorarbeiten Dr. Silvia Köpstein)
  • Funde aus Aniba (Aniba-Projekt)

Ägypten in der Schule

Beteiligte

  • PD Dr. Nadja Braun
  • Stephanie Kuschnarëw M.A.

 

Kurzbeschreibung

Die Unterrichtseinheit „Ägypten – eine frühe Hochkultur“ wird im Geschichtsunterricht an deutschen Schulen in der 5. oder 6. Jahrgangsstufe unterrichtet. Doch wenngleich dieser Themenbereich zweifelsfrei zum Basiswissen des Faches Geschichte gerechnet werden kann, sind die Fachkenntnisse der Lehrerinnen und Lehrer in diesem Bereich mitunter unzureichend. Der Ägyptologe Dietmar Noering stellte bereits 1980 fest: „Der Ägyptologe wird mit dem Lehrer nachsichtig sein müssen. Tatsache ist, daß im Regelfall kein Fachwissen vorhanden sein wird. Die Beschäftigung mit dem Alten Ägypten gehört nicht
zur Ausbildung.“

Tatsächlich mangelt es auch bzw. gerade nach der Umstellung der universitären Ausbildung der Lehramtsanwärter auf den polyvalenten Bachelor an einem Modul zum alten Ägypten. Jeder Ägyptologe weiß jedoch, dass die Kultur und die Geschichte Ägyptens aufgrund der einzigartigen geographischen Beschaffenheit des ägyptischen Kulturraums, des Weltbildes der Ägypter, ihrer Gesellschaftsform sowie ihrer Religion keineswegs mit Rom oder Griechenland gleichgesetzt werden können, weshalb hier zwangsläufig „größere Lücken und Trägheitsmomente“ (Noering) entstehen als zu diesen nähergelegenen Fachbereichen.

Außerdem wurde von Seiten der Ägyptologie immer wieder auf bestehende Mängel und Fehler in den Schulbüchern hingewiesen. Seit einer ersten Untersuchung durch Rosemarie Klemm im Jahre 1979 kam es zwar zu Verbesserungen, doch wie eine neuere Untersuchung von Birger Schütt belegt, scheint in dieser Hinsicht weiterhin Handlungsbedarf zu bestehen. Während nämlich eine Lehrkraft in anderen Bereichen der Geschichte eventuelle Fehler in den Arbeitsmaterialien korrigieren kann, so muss sie sich im Bereich des alten Ägyptens viel stärker als sonst auf das verlassen, was die Schulbuchverlage als abgesichertes Wissen vorgeben.

Eine Zusammenarbeit zwischen Ägyptologie und Schule ist daher ein schon seit Langem bestehendes Desiderat, wenngleich man lange Zeit nicht wusste, in welcher Form ein solcher Austausch überhaupt stattfinden sollte. So kann es nicht genügen, wenn Ägyptologen den Lehrkräften (und Schulbuchverlagen) nur Fakten bereitstellen, da diese bei der didaktischen Aufbereitung falsch interpretiert werden könnten oder Fragen auftauchen würden, die ein Ägyptologe nicht bedacht hat. Auch die Museumspädagogik ist nicht in der Lage, diese Basisarbeit zu leisten, vielmehr sollten Museumsbesuche als gewinnbringende Ergänzung und Vertiefung des Unterrichts gesehen werden.

Das Projekt „Ägypten in der Schule“ hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Basiseinheit zum Thema „Ägypten – eine frühe Hochkultur“ zu entwerfen, die auf ägyptologischem Fachwissen basiert, das so verkürzt und didaktisch aufbereitet wurde, dass es sich für den Einsatz im Geschichtsunterricht der Unterstufe eignet und den Anforderungen des Lehrplans gerecht wird.
Diese Unterrichtseinheit wurde im Schuljahr 2008/09 bereits erfolgreich einem ersten Praxistest unterzogen.

Das weitere Anliegen ist es nun, Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen von Fortbildungsseminaren nicht nur den Zugang zu geeignetem Quellenmaterial zu öffnen und ihnen grundlegendes Hintergrundwissen zu einzelnen Themenbereichen (z.B. Schrift, Königtum und Staat, Religion, Totenkult) zu vermitteln, sondern ihnen auch Unterrichtsmaterial an die Hand zu geben. Auf diese Weise soll es ihnen ermöglicht werden, die ägyptischen Quellen im Unterricht zum Sprechen zu bringen und den Schülerinnen und Schülern das Basiswissen über das alte Ägypten zu lehren.

Ein weiteres Ziel, das das Ägyptologische Institut – Georg Steindorff – der Universität Leipzig mit diesem Projekt verfolgt, ist es aber auch, im Rahmen solcher Seminare einen Raum für einen gewinnbringenden Austausch von Fachwissen und pädagogischem Wissen zu schaffen.

Neugestaltung des Museumsschaufensters

Beteiligte

Projektleitung

  • Dr. Dietrich Raue

Mitarbeiter:innen

  • Gemeinschaftsprojekt mit der Oper Leipzig (Dieter Mildenberger und Mitarbeiter)
  • Praktikantin Alexandra Schmidt B.A.

 

Kurzbeschreibung

Neukonzeption des Museumsschaufensters im Durchgang des Kroch-Hochhauses zu den Themen Grabung in Giza und der Grabung in Qau el-Kebir von Georg Steindorff

 

Finanzierung

Stadt und Universität Leipzig

Ausgrabungen auf Elephantine / Assuan (Ägypten)

Beteiligte

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut Kairo (DAI) und dem Schweizerischen Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde Kairo

Projektleitung

  • Prof. Dr. Stephan Seidlmayer

Mitarbeit von

  • Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert
  • Prof. Dr. Dietrich Raue

 

Kurzbeschreibung

Bearbeitung der hieratisch beschrifteten Funde aus Elephantine (Fischer-Elfert); Ausgrabung in der Stadt des Alten Reichs, Beziehungen Nubiens zu Ägypten im 4.-2. Jahrtausend v. Chr. (Raue); Publikationsvorbereitungen für die Veröffentlichung zu den Grabungen 2000-2006 in der Stadt des Alten Reichs

 

Finanzierung

DAI

 

Weitere Informationen

Webseite des DAI

Ausgrabungen in der meroitischen Residenzanlage Wad Ben Naga/Sudan

Beteiligte

Projektleitung:

  • Pavel Onderka (Nationalmuseum Prag, pavel.onderka.cz(at)gmail.com)

Projektkooperation

Mitarbeiter:innen:

  • Ramona John M.A
  • Erik Spindler M.A.
  • Alexander Gatzsche (Restaurator)

 

Kurzbeschreibung

Die archäologische Stätte von Wad Ben Naga befindet sich etwa 130 km nördlich der sudanesischen Hauptstadt Khartum, am rechten Nilufer gelegen. In der Antike war Wad Ben Naga ein sehr wichtiges urbanes Zentrum auf der heute durch die UNESCO geschützten „Insel von Meroe“. Als Wad Ban Naga am Ende der napatanischen Periode (4. Jh. v. Chr.) von Bion von Soloi besucht wurde, muss hier bereits eine bedeutende Siedlung mit einer bemerkenswerten Größe existiert haben. Im 4. Jahrhundert v. Chr. und darauf folgend wurden in Wad Ben Naga viele Tempel und ein großer königlicher Palast errichtet. Ihren Höhepunkt erreichte die Siedlung um die Zeitenwende. Damals war Wad Ben Naga die am südlichsten lokalisierte Stadt am Nil. Der Niedergang der Stadt ist wohl während des Zusammenbruchs der Meroitischen Kultur im 4. Jh. n. Chr anzusetzen, jedoch verblieben weiterhin kleine Bevölkerungsgruppen vor Ort. Die Forschungsexpedition findet unter Teilnahme von tschechischen und Leipziger Wissenschaftlern und Studenten statt. Die ersten Grabungskampagne wurde vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond unterstützt. Mittlerweile hat sich die Expedition nach Wad Ben Naga als eine ständige archäologische Ausgrabung in der Republik Sudan etabliert.
An der Expedition nach Wad Ben Naga ist die Universität Leipzig über die Entsendung eines Doktoranden beteiligt, die sich auch in der jüngsten Publikation des Projekts niedergeschlagen hat: Onderka, Pavel and Vlastimil Vrtal (eds) 2013. Wad Ben Naga: 1821-2013, mit Beiträgen von Jiřina Daškova, Alexander Gatzsche, Marie Dufková, Eric Spindler and František Vace. Praha: National Museum.

 

Finanzierung

Einladung des Nationalmuseums Prag; Deutsch-Tschechischer Zukunftsfond

Georg Steindorff und die Leipziger Ägyptologie

Beteiligte

  • Prof. Dr. Elke Blumenthal
  • Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert
  • Dr. Franziska Naether
  • Dr. Dietrich Raue
  • apl. Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter
  • Dipl.-Bibl. Kerstin Seidel
  • Karl Heinrich von Stülpnagel (Restaurator)
  • et al.

 

Kurzbeschreibung

  • Sonderausstellung zu Leben und Werk Georg Steindorffs (Eröffnung am 2. Mai 2012)
  • Enthüllung der Gedenktafel im Museum
  • Publikationen
  • öffentliche Vorträge (Leipziger Buchmesse)
  • Sonderführungen im Museum
  • Archivreisen und Exkursionen 

 

Projekt Wissenshintergründe und Forschungstransfer am Beispiel des Ägyptologen Georg Steindorff (1861-1951)
Scientific background knowledge and research transfer as exemplified by the Egyptologist Georg Steindorff (1861-1951)

Projektleitung:

  • Dr. Dietrich Raue

 

Mitarbeiter:innen: 

  • Dr. Susanne Voss (Deutsches Archäologisches Institut – Zentrale)
  • Dr. Alexandra Cappel (Bremen)
  • Dr. Thomas Gertzen (Berlin)
  • Sandra Müller M.A.
  • Kerstin Seidel M.A.

 

Kurzbeschreibung

Mit der 2011 abgeschlossenen Übergabe der privaten Korrespondenz von Georg Steindorff durch seinen Erben an die Universität Leipzig ist ein bislang weitgehend unbekanntes Archivmaterial der wissenschaftsgeschichtlichen Erschließung zugänglich geworden. Nicht weniger als 6800 Dokumente aus 60 Jahren (empfangene Briefe mit Kommentaren wie auch Vorlagen für eigene Schreiben) beleuchten das Wirken einer der zentralen Figuren der Ägyptologie, und zwar nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als Wissenschaftspolitiker, dessen Einfluss in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts kaum überschätzt werden kann. Seine verschiedenen Herausgeberschaften setzten ihn darüber hinaus in unmittelbaren Bezug zu den großen Verlagen. Die Stärke des jetzt verfügbar gewordenen Materials liegt in seiner Konsistenz, Dichte und Qualität ebenso wie in seiner erstaunlichen zeitlichen Ausdehnung über gut 60 Jahre. Die ungeschönte Offenheit der Privatkorrespondenz ermöglicht es, die Metaebene einer geisteswissenschaftlichen Disziplin in den Blick zu bekommen. Der in jüngster Zeit erkannte Diskurs um den Anteil der deutschen Ägyptologen am international ausgetragenen wissenschaftlichen Wettkampf der Kulturen (Kaiser Wilhelm II.) ist in diesem Material herausragend illustriert. Die Dokumente des zu erschließenden Archivs legen die Interaktionen unterschiedlicher Sphären, vor allem aber der Wissenshintergründe frei und die Motive der Handelnden explizit offen. In synchroner Sicht erarbeitet das Projekt die fächerübergreifende Beeinflussung von Forschung unter den jeweiligen nationalen Sachzwängen, in diachroner Sichtweise erscheinen die Mechanismen der Weitergabe von Wissen und der Herausbildung von Schulen und lassen direkte Traditionsstränge von der Gründerzeit bis in die Nachkriegszeit hinein erkennen. Die Akteure der Wissensgenerierung und des Forschungstransfers werden somit weit über ihre anekdotisch rekonstruierbaren Netzwerke hinaus darstellbar.

Die Projektergebnisse sind mittlerweile erschienen als.“Geirg Steindorff und die deutsche Ägyptologie im 20. Jahrhundert.Wissenshintergründe und Forschungstransfers, Beihefte zur Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 5, Berlin: de Gruyter 2016

Der von Thomas Hemer, einem Enkel von Georg Steindorff, hinterlassene Nachlass an Briefdokumenten ist mittlerweile vollständig online über das Bildrepositoriom Arachne der Universität Köln einzusehen und zu recherchieren (https://arachne.uni-koeln.de/drupal/?q=de_DE/node/399)

Am 19.Juni 2014 wurde in der Universität Leipzig in einem Festvortrag von Dr. Susanne Voss-Kern eine Zusammenfassung der Ergebnisse vorgestellt. Im Rahmen der laufenden Arbeiten wurde in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma „Sammler und Jäger – SO-Productions“ der Dokumentarfilm „Georg Steindorff – Ausgrabungen“ fertiggestellt.

 

Finanzierung

DFG (2013-2014)

Neupublikation des frühdynastischen Gräberfeldes von Abusir

Beteiligte

  • Dirk Blaschta M.A.
  • Robert Kuhn M.A.

 

Kurzbeschreibung

Das Leipziger Museum verfügt über eine große Anzahl von Funden, die allesamt aus der 1911 von Georg Steindorff und Uvo Hölscher durchgeführten Grabung einer frühdynastischen Nekropole nahe Saqqara stammen und durch die damals übliche Fundteilung nach Leipzig kamen. Einige Funde wurden in der 1928 publizierten Arbeit von Hermann Bonnet veröffentlicht. Mit entsprechendem Archivmaterial sowie einer Neubearbeitung der Objekte unter zeitgemäßen archäologischen und soziokulturellen Fragestellungen werden nun die Funde und das Gräberfeld erneut untersucht. Dabei stehen eine Rekonstruktion der ehemaligen Grabinventare und die Bedeutung des Gräberfeldes innerhalb des Sakralraumes Saqqara/Memphis im Fokus.

Altägyptische Wörterbücher im Verbund

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert
  • apl. Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter
  • Dr. Peter Dils


Mitarbeiter:innen:

  • Dr. des. Marc Brose
  • Josephine Hensel M.A.
  • Gunnar Sperveslage M.A.

 

Kurzbeschreibung

Das Projekt ist ein am Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig angesiedeltes Teilvorhaben des Projekts "«Wissensrohstoff Text» – Digital Humanities an der Universität Leipzig", an das sich sieben geisteswissenschaftliche Institute und das Institut für Informatik unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Heyer beteiligen.

Altägyptisch-Koptisch bildet die am längsten bezeugte Sprache der Welt (Ende 4. Jt. v. Chr. – ca. 14. Jh. n. Chr. mit Ausläufern in der heutigen Liturgiesprache der Koptischen Kirche). Die heutige philologische Beschäftigung mit dieser Sprache basiert auf dem Wörterbuch der ägyptischen Sprache von Erman/Grapow (Hauptbände 1926-1931), dem Demotischen Glossar von Erichsen (1954) und dem Coptic Dictionary von Crum (1939). Ältere Wörterbücher, die ebenfalls wertvolle lexikographische Informationen enthalten, werden nicht länger wahrgenommen.

Ziel des Projektes ist es, ein Internetportal aufzubauen, in dem die älteren Wörterbücher digitalisiert und in einer Datenbankstruktur mit lexikalischen Listen verknüpft werden, so dass ein Überblick über die enthaltenen lexikographischen Informationen ermöglicht wird. Zusätzlich werden Annotationen vorgenommen, um die aktuelle Wertigkeit der Informationen einzuschätzen und die damals angewandten lexikographischen Methoden der Bedeutungsansetzung zu explizieren. Außerdem soll die Möglichkeit der Einbindung von frühen, philologisch-lexikographisch relevanten Zeitschriftenaufsätzen konzeptionell und technisch angelegt werden. Dadurch könnte das Portalprojekt auf lange Sicht zu einer virtuellen Bibliothek der älteren ägyptologischen Literatur ausgebaut werden, deren digitale Verfügbarkeit heutzutage mehr denn je unentbehrlich wird. Das Projekt will einerseits wissenschaftshistorische Forschungen im Bereich der altägyptischen Lexikographie erleichtern, andererseits das Fundament unseres heutigen Wissens im Bereich des altägyptischen Wortschatzes explorieren.

 

Laufzeit

bis 31.12.2015

 

Finanzierung

Europäischer Sozialfonds (ESF) im Freistaat Sachsen

Verarbeitung digitaler Daten in der Ägyptologie (E-Learning-Projekt)

Beteiligte

  • Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn (FH Mainz)
  • Dr. Franziska Naether
  • Dr. Dietrich Raue
  • Julia Jushaninowa M.A.
  • Erik Reske M.A.

 

Kurzbeschreibung

Die Vermittlung von Fertigkeiten zum Umgang mit digitalen Daten gewinnt in den Altertumswissenschaften und der Archäologie vermehrt an Bedeutung. Kenntnisse in entsprechender Software tragen zur Qualität von Forschungsvorhaben bei und erhöht die Chancen von Absolventen auf dem Arbeitsmarkt. In Kooperation mit der FH Mainz wird das Curriculum einer Lehrveranstaltung erstellt und im Seminarbetrieb getestet, dass ausschließlich online erfolgt (e-learning, auf der Plattform „Moodle“-Weiterbildung der UL). Studierenden und weiteren Teilnehmer/innen werden Fertigkeiten im Umgang mit dem eigenen Computer, Nutzung von freien Software-Standards, Layout, Erstellung von Vektorgrafiken für z.B. technische Zeichnungen, Unicodierung von antiken Schriften oder Hieroglyphensatz vermittelt. Zu einem späteren Zeitpunkt ist der Export der Lehrveranstaltung an weitere deutsche ägyptologische Institute geplant. Der Kurs ist über eine Dauer von zwei Semestern angelegt.

Der Kurs wurde 2014 für die Ägyptologie fertiggestellt, evaluiert und für das Deutsche Archäologische Institut aufbereitet (Projekt IANUS). Derzeit wird eine Implementierung in weitere Studiengänge (Digital Humanities) geprüft.

Bibliographische Datenbank zur altägyptischen Literatur

Projekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, unterstützt durch die Fritz Thyssen Stiftung

Mitarbeiter: Dr. Peter Dils

zur Datenbank

Grabungsprojekt Tuna el-Gebel des Instituts für Ägyptologie und Koptologie, LMU München in Kooperation mit der Faculty of Archaeology, Cairo University und mit logistischer Unterstützung des DAI Kairo

Beteiligte

  • Projektleiter: Prof. Dr. Dieter Kessler (Universität München)
  • Mitarbeit: Dr. Frank Steinmann (Ägyptologisches Institut / Ägyptisches Museum - Georg Steindorff -)

 

Kurzbeschreibung

Publikationsmitarbeit bei Dieter Kessler, Die Oberbauten des Ibiotapheion von Tuna el-Gebel. Die Nachgrabungen der Joint-Mission der Universitäten Kairo und München 1989-1996, Haar 2011. (unter Mitarbeit von Patrick Brose, Mahmoud Ebeid, Ab del-Halim Nur el-Din und Frank Steinmann) 

Des Weiteren Aufarbeitung der Keramik aus dem Tierfriedhof (bis 2007) und seinen Oberbauten (bis 2003)

 

Weitere Informationen

Deir Anba Hadra. Ein mittelalterliches Kloster auf dem Westufer von Assuan als Schnittpunkt von Religions-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des fatimidischen, ajjubidischen und frühmamlukischen Ägypten

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter (sebastian.richter@fu-berlin.de)

Mitarbeiter:innen 2014:

  • Dr. Ralph Bodenstein (DAI, Cairo)
  • Christopher Braun M.A. (SAS, London)
  • Lena Krastel M.A. (BerGSAS, Berlin)
  • Dr. Gertrud J.M. van Loon (KU, Leuven)
  • Sara Massoud (SCA, Aswan)
  • Sebastian Olschok M.A. (BerGSAS, Berlin)
  • Alexandra Winkels

 

Kurzbeschreibung

Im März 2013 wurde ein Survey auf dem Westufer von Assuan durchgeführt, der die koptischen epigraphischen Aktivitäten in diesem Areal zum Thema hatte. Im Mittelpunkt stand dabei das mittelalterliche Kloster Deir Anba Hadra. Dieses Kloster, eines der am besten erhaltenen Ägyptens, war von 1924 bis 1926 von Monneret de Villard ausgegraben, jedoch nur teilweise publiziert worden und ist in den letzten 70 Jahren wenig beachtet worden. Eine Begehung der Kirche, der Wirtschaftsanlagen und des Wohnturms des Klosters zeigte, dass die bisherige epigraphische Dokumentation dieses Klosters noch nicht annähernd vollständig ist, sowohl was die Lesung einzelner Inschriften als auch was die Identifikation und Aufnahme koptischer Inschriften anbelangt. Diese Inschriften sind zum einen von Bedeutung für die Baugeschichte des Klosters, da nicht wenige von ihnen absolute Datierungen bieten. Als Zeugnisse für Reiseaktivitäten, für den Kontakt zwischen Christen und Muslimen (die ihrerseits eine Menge arabischer Inschriften hinterließen) im Mittelalter und für den Gebrauch der koptischen Schriftsprache im Zeitalter der Arabisierung Ägyptens sind sie darüber hinaus wichtige Quellen für die Sozialgeschichte der Region. Schließlich sollte während des Surveys die Möglichkeit einer umfassenden baugeschichtlichen, epigraphischen, kunsthistorischen, keramologischen und archäologischen Neuaufnahme des Deir Anba Hadra sondiert werden. Im Ergebnis der Sondage wurde dieses Projekt als möglich und wünschenswert beurteilt, im Anschluss an den Survey weiterentwickelt und inzwischen zur Beantragung beim DAI Kairo gebracht. Die erste Kampagne hat im Frühjahr 2014 stattgefunden.

 

Finanzierung

Deutsches Archäologisches Institut Kairo

Projekt Giza

Beteiligte

  • Dr. Katja Lembke
  • Dr. Bettina Schmitz (Hildesheim)
  • Antje Spiekermann M. A. (Universität Leipzig/Hildesheim)
  • Scanarbeiten und Recherche: Heike Ständer (Hildesheim), Alexa Thüsing M. A. (Universität Leipzig), Heike Wilde M. A. (Hildesheim)

 

Kurzbeschreibung

Seit 2006 befasst sich ein gemeinsames Forschungsprojekt des Roemer- und Pelizaeus-Museums, der Universität Leipzig, des Kunsthistorischen Museums Wien und des Museum of Fine Arts in Boston mit der Aufarbeitung von Ausgrabungen auf dem Giza-Plateau bei Kairo.

Aufarbeitung des Grabungsjahrs 1905. Das Grabungsjahr 1906 bleibt hier noch unberücksichtigt. Bereiche, die zurzeit noch nicht aktiv sind, befinden sich in Bearbeitung und werden sukzessive zur Benutzung freigegeben. Nachbereitungen der großen Ausstellung anlässlich des 100. Bestehens des Hildesheimer Museums.

 

Finanzierung

Niedersächsische Vorab der Volkswagenstiftung

 

Weitere Informationen

www.giza-projekt.org

Der Wächter, die Kuhgöttin und der Gottkönig - Untersuchungen zu Staatsreligion, Totenkult und Frömmigkeit im pharaonischen Ägypten

Beteiligte

  • Projektleiterin: Prof. Dr. Elke Blumenthal
  • Mitarbeiter:innen: Gertrud Marohn (Universität Heidelberg), Dr. Georg Meurer (Berlin)

 

Kurzbeschreibung

Bearbeitung in 2013: Publikationsvorbereitung von: Blumenthal, Elke - Wächter, Kuhgöttin und Gottkönig auf der Stele Leipzig 5141

Weiterführung bis 2014

 

Finanzierung

Fritz-Thyssen-Stiftung (abgeschlossen)

Thesaurus Linguae Aegyptiae – Vorhaben „Altägyptisches Wörterbuch“

Beteiligte

  • Projektleitung: Prof. Dr. Hans-W. Fischer-Elfert
  • Arbeitsstellenleiter: Dr. Peter Dils
  • Mitarbeiter:innen: Dr. Lutz Popko (2012 zeitweise vertreten durch Dr. Marc Brose und Dr. Alexander Schütze), Billy Böhm B.A., Josephine Hensel B.A. (stud. Hilfskräfte)
  • Kooperationspartner: Vorhaben „Altägyptisches Wörterbuch“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

 

Kurzbeschreibung

Das Altägyptische Wörterbuch ist ein großangelegtes Kooperationsprojekt zur digitalen Erschließung des altägyptischen Textbestandes aus der Zeit von ca. 3000 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr. Die 1999 eingerichtete Leipziger Arbeitsstelle erfasst im Rahmen dieses Projektes das umfangreiche Teiltextkorpus der literarischen Texte in hieroglyphischer und hieratischer Schrift.

 

Finanzierung

Bund-Länder-Finanzierung im Rahmen der Akademieforschung

 

Weitere Informationen

http://www.saw-leipzig.de/forschung/projekte/altaegyptisches-woerterbuch

http://aaew.bbaw.de/tla/

planmäßig Ende 2012 abgeschlossen

StiL – Studieren in Leipzig, Qualitätspakt Lehre der Bundesregierung

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Dr. Frank Zöllner
  • Prof. Dr. Hans-W. Fischer-Elfert

Mitarbeiterinnen

  • Jana Raffel M.A. (Wiss. Hilfskraft für Integration der Universitätsmuseen in der Lehre)
  • Sophie Möschen M.A. (Stud. Hilfskraft als Tutorin)
  • Asja Müller M.A. (Stud. Hilfskraft als Tutorin)
  • Anne Nörlich M.A. (Stud. Hilfskraft als Tutorin)

 

Kurzbeschreibung

„StiL“ ist ein Maßnahmenpaket bestehend aus mehreren Säulen, um die Infrastruktur an der UL zu optimieren. Von zentraler Bedeutung wird ein Ausbau der Beratung für Studienanfänger in der Orientierungsphase angesehen. Zudem sollen bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre erzielt werden. 

 

Finanzierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK), verlängert für 5 Jahre.

Das Gräberfeld S/SA in Aniba - Strukturen und Realitäten der ägyptischen Präsenz in Unternubien vom Mittleren Reich bis in die Dritte Zwischenzeit

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Dr. Hans-Werner Fischer-Elfert (Universität Leipzig)
  • Prof. Dr. Claudia Näser (Humboldt-Universität zu Berlin/Institut für Archäologie)

Mitarbeiterinnen:

  • Dr. des. Jana Helmbold-Doyé (Humboldt-Universität zu Berlin/Institut für Archäologie)
  • Dr. Anne Seiler M.A. (Berlin)

 

Kurzbeschreibung

Der Ort Aniba lag etwa 230 km südlich von Assuan im unternubischen Niltal und ist heute im Nasser-Stausee versunken. Aniba war im 2. Jahrtausend v. Chr., als der ägyptische Staat seinen Machtbereich den Nil entlang nach Süden ausdehnte, das Verwaltungszentrum der Provinz Unternubien. Seine archäologischen Zeugnisse umfassen mehrere Siedlungen und Gräberfelder der indigenen Bevölkerungen, eine zur Stadtanlage erweiterte ägyptische Festung sowie einen ausgedehnten Friedhof mit ägyptischen Charakteristika.

Diesem gilt das Vorhaben. Ziel des Projekts ist zunächst, den Friedhof S/SA durch eine Neuvorlage des archäologischen Materials für die moderne Forschung zu erschließen. Erstmals soll eine detaillierte Chronologie erstellt und die Belegungsgeschichte des Fundplatzes nachgezeichnet werden. Die kulturhistorische Auswertung verspricht grundlegende Erkenntnisse zu den bisher weitgehend ungeklärten Strukturen und Realitäten ägyptischer Präsenz in Unternubien, d.h. im Hinblick auf die umrissenen historischen Abläufe und die konkreten kulturellen Praktiken der Bestattungsgemeinschaft des Friedhofs S/SA. Mit dem Projekt soll zudem eine neue Materialgruppe, Friedhofsbefunde, für die Untersuchung der pharaonisch-ägyptischen Außenpolitik erschlossen und damit ein neuer Blickwinkel auf diesen Bereich eröffnet werden.

 

Finanzierung

DFG

Karl Richard Lepsius zum 200. Geburtstag - Ausstellung im Stadtmuseum "Hohe Lilie" und im "Schlösschen am Markt" in Naumburg

Beteiligte

  • Dr. Franziska Naether
  • Kristin Gerth (Naumburg)
  • Stefan Gregor (Naumburg)
  • Verena Kerber (Naumburg)
  • Dr. Siegfried Wagner (Museumsdirektor in Naumburg)
  • Dr. Elke Freier (Leipzig)
  • Studierende und Promovierende des Ägyptologischen Instituts

 

Kurzbeschreibung

Am 23. Dezember des Jahres 1810, also vor über 200 Jahren, kam in Naumburg Karl Richard Lepsius zur Welt, der sich als einer der Urväter der wissenschaftlichen Ägyptologie bleibende Verdienste erwerben sollte. 1842-46 leitete der Sohn des Naumburger Landrates Karl Peter Lepsius die vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. entsandte große Expedition, die als eine der ersten unter primär wissenschaftlichen Gesichtspunkten geplanten und durchgeführten Expeditionen in die Geschichte einging und deren Ertrag den Grundstock des Ägyptischen Museums in Berlin bildete, dessen Direktor Lepsius für viele Jahre war. Mehr aber noch als Feldforscher erwarb sich Lepsius als Sprachwissenschaftler, der unter anderem entscheidend zur Entzifferung der Hieroglyphen beitrug, bleibenden Ruhm. Lepsius bekleidete den ersten Lehrstuhl für Ägyptologie in Deutschland und er übernahm in den letzten Lebensjahren als Direktor die Neuordnung der Königlichen Bibliothek. Lepsius starb, 74 Jahre alt, am 10. Juli 1884 in Berlin, wo er auch begraben liegt.

Für die Ausstellung (über 220 m² im Stadtmuseum „Hohe Lilie“ und dem Schlösschen am Markt) wurden und werden Objekte mit ausgewählt, Texte für den Ausstellungsraum und ein Begleitheft erstellt und an der Konzeption mitgearbeitet. Dies geschah vor allem im Rahmen eines Seminars mit Exkursion im SS 2010 sowie durch Dienstreisen. Die Akteure im deutschsprachigen Raum, die sich mit Lepsius Nachleben befassen, sind nun miteinander vernetzt. Zudem lief von Dezember 2010 bis April 2011 eine Vortragsreihe über Lepsius im Naumburg, die von der Universität Leipzig maßgeblich mit organisiert und bestritten wird und einen großen Besuchererfolg darstellte.

In der Ausstellung werden voraussichtlich Tinka Bechert, Ur-Ur-Enkelin von Richard Lepsius, ihre Installation „Triangulations“ ausstellen, Helmar Heyken eine Fotoausstellung beitragen sowie ein Projekt der HU Berlin eine Berliner Posterausstellung dazu beitragen. Damit wäre dies das größte Ausstellungsprojekt zu Lepsius in den letzten Jahrzehnten. Prunkstück sind Teile einer farbigen Gipsnachbildung der Grabkammer des Mer-ib aus dem Alten Reich, die Lepsius aus Ägypten nach Berlin brachte. Die Nachbildung geht als längerfristige Leihgabe des Neuen Museums nach Naumburg.

 

Laufzeit

15.09.-25.11.2012

 

Weitere Informationen

Ägyptologische Fachdidaktik - Neue Lehrmaterialien für den grundständigen Mittelägyptischunterricht

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Dr. Tanja Pommerening (Universität Mainz)
  • Dr. Katharina Stegbauer (Universität Leipzig)

Mitarbeiter:innen:

  • Stephanie Kuschnarew M.A. (Leipzig)
  • Annabel Lautebach M.A. (Mainz)
  • Kristina Moschkau (Mainz)
  • Dr. Diana Wenzel (Mainz)
  • Helmar Wodtke (Belgershain)

 

Kurzbeschreibung

Zusammen mit der Universität Mainz entsteht ein innovatives Übungsbuch und damit verbunden ein neues Lehrkonzept, das als Lehrmaterial im Mittelägyptischunterricht eingesetzt werden kann.

Innerhalb des Projektes werden nicht nur Lehrkonzepte entwickelt, sondern auch die technische Basis geschaffen, an die individuellen Unterrichtsbedingungen der beteiligten Institute angepasste Materialien zu erstellen. Bei der Entwicklung des Übungsbuches wie des Lehrkonzeptes wird dabei besonders auf die veränderte Vorbildung der derzeitigen Studienanfänger eingegangen, die oftmals keine Erfahrung mit dem Erlernen einer toten Sprache mitbringen. Durch neue Übungsformen wird versucht, Vorwissen zu aktivieren und Neuerlerntes zu festigen. Eine Veröffentlichung der Materialien ist geplant.

Derzeit läuft am Institut für Ägyptologie und Altorientalistik der Universität Mainz ein vom Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung der Johann Gutenberg-Universität Mainz gefördertes Lehrprojekt mit dem Titel "Lehre lernen. Ein Projekt zur studentischen Mitgestaltung des ägyptologischen Unterrichtsmaterials am Beispiel der Entwicklung eines innovativen Übungsbuches der Mittelägyptischen Sprache". Hierbei wird innerhalb eines Praktikums und eines von Prof. Dr. T. Pommerening veranstalteten Seminars das während des vergangenen Jahres erstellte Lehrskript getestet und einer eingehenden Kritik unterzogen. Für dieses Lehrprojekt stehen A. Lautebach als WHK und K. Moschkau als SHK zur Verfügung.

 

Finanzierung

Teilfinanzierung durch die Universität Mainz (Teilprojekt "Lehren lernen" bis 2012)

Redesign der Website von Institut & Museum

Beteiligte

  • Dr. Franziska Naether
  • Prof. Ulrich Nikolaus, Dipl.-Ing. André Göhlich und Studierende (HTWK Leipzig, Fakultät Medien)
  • Dr. Dietrich Raue
  • Kerstin Seidel

 

Kurzbeschreibung

Erste Vorgespräche hierzu fanden bereits im Frühjahr 2010 zwischen Dipl.-Bibl. Kerstin Seidel und Dr. Franziska Naether von der Universität Leipzig sowie Professor Dr. Ulrich Nikolaus und Dipl.-Ing. (FH) André Göhlich von der HTWK Leipzig statt. Im Oktober begannen 20 Studierende der HTWK Leipzig in den Studienfächern Interfacedesign und Projektmanagement damit, gestalterische, inhaltliche und technische Konzepte für den neuen Webauftritt zu erarbeiten. Die Studentinnen und Studenten gehören den Studiengängen Buch- und Medienproduktion (Matrikel 2008 und 2009) sowie Medientechnik (Matrikel 2009) an. Ziel war es, bis Sommer 2011 einen Prototyp der neuen Webseite zu erstellen. Dies wurde zur Eröffnung der 43. Ständigen Ägyptologenkonferenz am 22.07.2011 geschafft. In der Folge werden ein Newsmodul programmiert sowie die Seiten der "Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde" (ZÄS) und deren Register umgesetzt.

 

Finanzierung

HTWK & Uni Leipzig (Haushaltsmittel), Vereinigung von Förderern und Freunden der Universität Leipzig e.V.

Aufbereitung eines Pyramidenmodells für das Museum

Kurzbeschreibung

Das Leipziger Museum verfügt über ein Modell der Grabanlage und Pyramide des Pharao Sahurê in Abusir. Diese Anlage aus dem Jahr 1907 wurde bereits mit Mitteln des Freundeskreises des Museums restauriert. Nun sollen Motoren eingebaut werden, die einzelne Elemente der Architektur herausheben, um deren Innenansicht zu zeigen, z.B. Kammern, Priesterräume, Gänge, Höfe etc. Dies sollen Besucher des Museums per Knopfdruck steuern können.

 

Finanzierung

Michael C. Carlos Museum, Atlanta/Georgia, USA

Das Grab des Hohenpriesters Neb-wenenef in Dra’ Abu el-Naga (Grab Nr. TT 157)

Grabungsprojekt der Universitäten Heidelberg und Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Pennsylvania Museum, Philadelphia

Beteiligte

Projektleitung:

  • Prof. Jan Assmann (Heidelberg)
  • Prof. Lanny Bell (Brown, Providence Rhode Island, Adjunct Professor of Egyptian Archaeology)
  • Prof. Hans-Werner Fischer-Elfert, Leipzig

Grabungsleitung:

  • Dr. Sabine Kubisch (Heidelberg)
  • Dr. Karl-Joachim Seyfried (Leipzig)

Fotografische Dokumentation:

  • Dr. Eva Hofmann (Heidelberg)

Wissenschaftliche Hilfskräfte

  • Stud. phil. Bernadette Benndorf (Heidelberg)
  • Stud. phil. Isa Böhme (Leipzig)
  • Stud. phil. Anja Hilbig (Leipzig)

 

Kurzbeschreibung

Das Ziel des Projektes ist die Dokumentation und Publikation eines der größten ra­messidischen Privatgräber auf dem thebanischen Westufer des Nils in Oberägyp­ten. Es wurde für den Hohenpriester des Amun Neb-wenenef unter Ramses II. (ca. 1280-1215 v.Chr.) angelegt. Das Grab ist in Dra’ Abu el-Naga-Süd gelegen, nicht weit entfernt vom Tempel der Hatshepsut in Deir el-Bahari und oberhalb des modernen Dorfes Dra’ Abu el-Naga.
Bereits seit 1978 standen die ramessidischen Beamtengräber im Zentrum des Forschungsinteresses des Institutes für Ägyptologie der Universität Heidelberg. Dieses bedeutende Grab nun auch bearbeiten zu können, stellt einen Höhe­punkt wissenschaftlichen Arbeitens auf diesem Gebiet dar. Seine Publikation wird eine gravierende Forschungslücke füllen können.
In den 1970er Jahren begannen die Arbeiten im Grab des Neb-wenenef durch die University of Pennsylvania unter der Leitung von Lanny Bell. Sie beinhalteten in erster Linie Reinigungs- und Restaurierungstätigkeiten, außerdem wurden einsturz­gefährdete Teile gesichert. Aus organisatorischen Gründen mußten die Arbeiten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Nach einem Survey im Oktober 2002 können diese nun von Angehörigen der Universitäten Heidelberg, Leipzig und auch Pennsylvania fortgesetzt werden.
Durch die moderne Überbauung des Geländes bzw. die Abtragung dieser moder­nen Gebäude in jüngster Zeit ergibt sich die erste Aufgabe – die Klärung der Vorhofsituation sowie die Lokalisation und Ausgrabung der Vorhofschächte. Außer­dem müssen die Innenräume und die weitläufige unterirdische Bestattungs­anlage vom Schutt gesäubert werden.
Die spätere Nutzung, Grabräuberaktivitäten sowie der „Zahn der Zeit” haben dazu ge­führt, daß die Wanddekorationen stark beschädigt sind und z.T. fast nicht mehr er­kennbar sind. Somit muß ein erheblicher Teil der Arbeiten darin bestehen, die Deko­rationen zu reinigen und gegebenenfalls zu restaurieren (durch angehende Diplom­restaurateure der Kunsthochschule Dresden). Die Reinigungsmaßnahmen ver­sprechen neue Erkenntnisse, was die Sichtbarkeit der Malereien angeht, d.h. mög­licherweise können stark verschmutzte oder auch ver­blaßte Teile der Malerei wieder zum Vor­schein gebracht und damit dokumentiert werden. Diese Dokumentation be­steht zum einen aus der photographischen und zum anderen aus der zeichnerischen Aufnahme nicht nur der Wanddekoration, sondern auch der Funde und Befunde der Grabung.
Eine weitere Hauptaufgabe des Projektes besteht in der zeichnerischen Dokumenta­tion der Wanddekoration – ebenfalls ein an­spruchsvolles Unterfangen, da die Dekoration von ausgesprochen hoher Qualität war, in der Vergangenheit aber – wie erwähnt – bereits etliche Zerstö­rungen er­fahren hat. Teile des Grabes wurden aufwendig mit feinem erhabenen Relief dekoriert, andere wurden mit Malerei auf Kalkputz (Freskotechnik) versehen.

Der Grabherr – zur Person des Nebwenenef

Nebwenenef war Hohe­priester des Onuris und der Hathor von Den­dera, bis er im Jahr 1 Ramses II. zum Hohepriester des Amun ernannt wurde. Das Ereignis seiner Amts­ein­setzung durch den Pharao hat er in seinem Grab an der Wand in Relief festhalten lassen.
Als Hohepriester des Amun von Karnak beklei­de­te er eine der höchstmöglichen Stellungen im Ägyp­ten des späten Neuen Reiches. Er führte die Prozessionen des Amun während der großen Götterfeste an und spielte eine entscheidende Rolle, wann immer Amun über ein Orakel um Hilfe gebe­ten wurde. Es ist leicht denkbar, daß er auf weit­rei­chende Entscheidungen Ägypten betreffend Einfluß nehmen konnte.
Seine große Be­deutung wird auch anhand der Größe und Aus­stattung seiner Grabanlage sichtbar.
Die Querhalle ist zweischiffig angelegt, ca. 30 Meter lang und 7 Meter breit. Die Decke wird durch eine Reihe von 12 mächtigen Pfeilern gestützt.
An den Schmalseiten der Querhalle wurden rechts und links der Pfeiler jeweils 2 Statuen­gruppen, bestehend aus Figu­ren des Grabherrn und seiner Gattin, aus dem Fels ge­schlagen. Die Vorderseiten der Pfeiler waren ebenfalls gestaltet, sie zeigen den Grabherrn als Gott Osiris, als Halbstatuen ausgearbeitet. Die anderen Seiten der Pfeiler waren ebenfalls dekoriert, allerdings sind die Malereien heute nur noch schlecht erhalten und bedürfen umfangreicher Reinigungs- und Restaurie­rungsmaßnahmen. Die Wände der Querhalle waren – wie erwähnt – mit Reliefdekorationen versehen, und auch die Decken waren sicher einst dekoriert, davon sind allerdings keine Spuren mehr erhalten.
An die Querhalle schließt sich die Längshalle an. Sie wurde dreischiffig angelegt und durch 2 Reihen von je 6 Pfeilern gestützt. Im Gegensatz zur Querhalle sind die Wände der Längshalle mit detailreichen Ma­lereien versehen worden. Hinter der Längshalle schließt sich die Kapelle an. Ebenfalls im hinteren Teil der Längshalle befindet sich in der Ostwand der Abgang zu Neb-wenenefs umfangreicher unterirdischer Anlage (sloping passage). Nach einem langen, tief unter die Erde führenden und mehrfach gewundenem Gang gelangt man in eine unter­irdische Pfeilerhalle, an die sich mehrere Kammern, darunter die Sargkammer an­schließen.

Das Ramessidenprojekt

Die Basis des Projektes bildet das sog. Theben-Archiv, in dem alle bekannten Informationen über die thebanischen Gräber zusammengetragen werden und das mittlerweile einen wohl einmaligen Fundus an Fotos und Informationen bieten die Seiten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Verlauf des Projektes wurden seit 1978 zahlreiche Gräber ausgegraben, erforscht und anschließend publiziert.
Für weiterführende Informationen zum Ramessidenprojekt siehe die Vorbe­richte in MDAIK 36, 1980, S. 23ff.; MDAIK 40, 1984, S.  265ff.; MDAIK 46, 1990, S. 341ff. sowie die bereits erschienenen Grabpublikationen der Theben-Reihe.

Die bereits bearbeiteten und z.T. publizierten Gräber
  • TT 41, Grab des Amenemope: Jan Assmann, Das Grab des Amenemope (TT 41), Theben III, Mainz 1991.
  • TT 68, Pa-en-Khemenu: Karl-Joachim Seyfried, Das Grab des Pa-en-khemenu
  • (TT 68) u. die Anlage TT 227, Theben VI, Mainz 1991.
  • TT 106, Paser: J.Assmann, E. Hofmann, F. Kampp, K.-J. Seyfried, Das Grab des Paser (TT 106), Theben X, i. Vorb.
  • TT 138/259, Nedjemger und Hori: E. Feucht, Die Gräber des Nedjemger und des Hori, Theben XV, i. Vorb.
  • TT 178, Nefer-renpet: Eva Hofmann, Das Grab des Neferenpet, gen. Kenro
  • (TT 178), Theben IX, Mainz 1995. (Foto aus: Hofmann, Bilder im Wandel)
  • TT 183 Nebsumenu: J. Assmann, E. Hofmann, M. Saleh, K.-J. Seyfried, Das Grab des Nebsumenu (TT 183), i.Vorb. (Foto aus: E. Hofmann, Bilder im Wandel)
  • TT 257, Neferhotep: Maha F. Mostafa, Das Grab des Neferhotep und Mahu
  • (TT 257), Theben VIII, Mainz 1995.
  • TT 296, Nefersecheru: E. Feucht, Das Grab des Nefersecheru (TT 296), Theben II, Mainz 1985. (Foto aus: E. Hofmann, Bilder im Wandel)
  • TT 194, Djehutiemhab: Karl-Joachim Seyfried, Das Grab des Djehutiemhab
  • (TT 194), Theben VII, Mainz 1995.
  • TT 373, Amenmose: Karl-Joachim Seyfried, Das Grab des Amonmose (TT 373), Theben IV, Mainz 1990.
  • TT –162–, Parennefer: F. Seyfried, i.Vorb.
weitere ausgewählte Bände der Thebenreihe:
  • Jan Assmann, Sonnenhymnen in thebanischen Gräbern, Theben I, Mainz 1983.
  • Friederike Kampp, Die thebanische Nekropole: Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Theben XIII, Mainz 1996.
  • Eva Hofmann, Bilder im Wandel: Die Kunst der ramessidischen Privatgräber, Theben XVII, Mainz 2004.

 

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft

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