Die altorientalistische Forschung findet zunehmend auch im digitalen Raum statt. Hier bieten wir eine aktuelle Sammlung wichtiger Links mit Ressourcen für Forschung und Studium.

Das Korpus der altorientalischen Keilschrifttexte ist riesig und seine Erforschung noch lange nicht abgeschlossen. Viele Texte sind aber mittlerweile in verschiedenen Projekten digital einsehbar. Die Erschließung des Materials ist ein Prozess, der ständig voranschreitet.

Die größte zentrale Datenbank ist CDLI (Cuneiform Digital Library Initiative). Dort werden Keilschrifttexte katalogisiert und teilweise mit Fotos und Editionen versehen.

Weiterhin existieren derzeit folgende Datenbanken für verschiedene Teilkorpora:

  • Achemenet bietet Informationen über das Achämenidenreich (550 - 330 vor Christus), darunter auch Editionen von Keilschrifttexten.
  • ARCHIBAB ist die größte und noch wachsende digitale Sammlung altbabylonischer Texte.
  • Altassyrische Texte sind in Bearbeitung von Karl Hecker auf den Seiten des Hethiterportals Mainz zugänglich.
  • BDTNS enthält tausende von Dokumenten aus der Ur III Zeit.
  • CCP (Cuneiform Commentaries Project) widmet sich der gelehrten Textgattung der Kommentartexte.
  • Das diyala project des Oriental Institute der Universität Chicago bietet eine Sammlung von Grabungsinformationen, darunter Fotos, der im Diyala Gebiet durchgeführten Ausgrabungen.
  • EbDA Ebla Digital Archives enthält Fotos, Editionen und Indizes eines Teils der Texte aus Ebla (Tell Mardikh).
  • eBL (Electronic Babylonian Literature) ist literarischen Texten des ersten Jahrtausends gewidmet. Die Datenbank ermöglicht außerdem die Identifikation von bislang nicht zugeordneten Fragmenten.
  • etcsl ist die erste Anlaufstelle für sumerische literarische Texte mit ca. 400 lemmatisierten Texteditionen und Übersetzungen. Zu vielen dieser Texte hat auch Prof. Attinger (Bern) Übersetzungen zur Verfügung gestellt.
  • Das HethiterportaL MAINZ bietet Korpora, Bibliografien und weitere Ressourcen zur Erforschung hethitischer und hattischer Texte.
  • Hittite Personal Names hilft bei der Erschließung hethitischer Onomastik.
  • LaBaSi (Late Babylonian Signs) sammelt spätbabylonische Zeichenformen zur Erstellung einer Paläographie dieser späten Texte.
  • NaBuCCO (The Neo-Babylonian Cuneiform Corpus) erschließt circa 20 000 Texte aus der neubabylonischen Zeit.
  • Oracc (Open Richly Annotated Cuneiform Corpus) vereint einige dutzend digitale Projekte unter seinem Banner, darunter die neuassyrischen Briefe, Königsinschriften verschiedener Perioden, und lexikalische Listen.
  • Prosobab (Prosopography of Babylonia) ist ein Katalog von neubabylonischen Personen.
  • SEAL (Sources of Early Akkadian Literature) enthält über 900 literarische Texte aus dem dritten und zweiten Jahrtausend vor Christus.
  • Das Ugarit-Portal Göttingen bietet Texteditionen, Informationen und Bibliografie zu ugaritischen Texten.
  • Writing Sumerian ist eine neue Datenbank der Universität München, die nach und nach sumerisch-sprachige Texte aus verschiedenen Perioden aufarbeitet.

Hilfsmittel zur Literaturrecherche und der Erstellung von Bibliografien:

  • KeiBi online Die online Version der Keilschrift-Bibliographie (KeiBi), die in Druckform als Teil der Zeitschrift Orientalia erscheint, listet alle altorientalistischen Publikationen auf. Die einzelnen Referenzen können auch in Literatur-Datenbanken (z. B. Citavi) exportiert werden.
  • Auf den Seiten der Digitalen Nah- und Mittelost-Studien Marburg finden Sie unter anderem zwei wichtige Register: Akkadische Glossare und Indizes (AGI) bietet Literaturverweise zu sumerischen und akkadischen Wörtern. Altorientalistische Bibliographien und Indizes (ABI) gibt Literatur zu Schlagwörtern an. Beide wurden aus den Registern des Archivs for Orientforschung erstellt.
  • Das AfO-Register von Textstellen ist wird derzeit bei eBL digitalisiert.
  • Propyläum - Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften.

  • BibMAS (Bibliography of Mesopotamian Astral Science) ist eine Spezial-Bibliografie zu den mesopotamischen Astralwissenschaften.

Viele Publikationen sind in digitaler Form (PDF) verfügbar. Einige Quellen in Auswahl:

  • AWOL The Ancient World Online. Der Blog pflegt zwei komplette Listen von open access Publikationen (Monographs und Journals).
  • ETANA Electronic Tools and Ancient Near Eastern Archives.
  • AMAR veröffentlicht Scans älterer archäologischer Publikationen.
  • Oriental Institute Chicago stellt viele der Publikationen des OI online, darunter das Chicago Assyrian Dictionary.
  • Das Leipziger Supplement to the Akkadian Dictionaries finden Sie hier: SAD.
  • Das sumerische Wörterbuch ist ePSD (The electronic Pennsylvania Sumerian Dictionary), in der neuen Version ePSD2.
  • Das komplette RlA (Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie) ist in Form einer Datenbank durchsuchbar und online lesbar.
  • Weitere Ressourcen finden Sie im CDLI WIKI, z. B. ein Who's Who und eine bibliografische Abkürzungsliste.
  • Semiramis Unicode (Font zur Herstellung von Transliterationen und Transkriptionen).
  • Keilschriftfonts (zum Schreiben von Keilschrift in Textbearbeitungsprogrammen).
  • BabyCal konvertiert babylonische Daten in julianische Daten (funktioniert nur mit Daten zwischen 626 vor Christus bis 75 nach Christus).
  • Cuneify generiert Keilschrift aus alphabetischer Eingabe.
  • MesoCalc rechnet mesopotamische Zahlen und Einheiten in metrische um.
  • Geografische Daten für Ausgrabungsorte wurden von der Universität Uppsala in Google Earth eingebettet. Ein ähnliches Hilfsmittel ist Ancient Locations.
  • Olof Pedersén entwickelte ein digitales Modell der Stadt Babylon.
  • BAPLAR (Babylonian and Assyrian Poetry and Literature: An Archive of Recordings) hat Tonaufnahmen moderner Lesungen antiker Texte zusammengestellt.

Immer mehr Museen machen Teile ihrer Sammlung online zugänglich, darunter auch einige der größten Sammlungen altorientalischer Antiquitäten der Welt. Viele der online verfügbaren Objektfotos dürfen Sie für Forschung und Studium verwenden - beachten Sie dabei aber unbedingt die jeweiligen copyright Regelungen.

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